Beschreibung
In Bremen hat sich der Architekt Ernst Ehrhardt vor allem als Vollender der seit 1888 begonnenen Restaurierungsarbeiten am St. Petri Dom einen Namen gemacht. Als Nachfolger von Max Salzmann im Amt des Dombaumeisters führte er die radikale Sanierung des Doms bis 1901 zu Ende. Tatsächlich war der 1855 in Staßfurt geborene und aus einfachen Verhältnissen stammende Ehrhardt im Laufe seines wechselvollen Architektenlebens an vielen bedeutenden Bauvorhaben beteiligt - vor allem in Berlin, Straßburg, Schleswig und eben auch in Bremen, wo er bis 1920 als leitender Baudirektor im öffentlichen Dienst tätig war. In seinen Memoiren, die Ehrhardt erstmals im Alter von 69 Jahren für seinen Sohn Liemar verfasst und später noch ergänzt hat, entwirft er ein lebhaftes Bild von der Mentalität des Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Als wichtige kulturhistorische Quelle hat die Stiftung Bremer Dom e.V. Ehrhardts Memoiren in ihre Schriftenreihe aufgenommen und macht sie damit erstmals einem breiten Lesepublikum zugänglich. Die Herausgeber Hiram Kümper und Dieter Wegener (gestorben) haben dieser Architektenbiografie in einer enormen wissenschaftlichen Fleißarbeit möglichst viel Kontext an die Seite gestellt, darunter Briefe, Zeitungsartikel und instruktives Bildmaterial - Dokumente, die vielfach aus dem umfangreichen Nachlass der Familie Ehrhardt stammen.
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