Beschreibung
Im Morgengrauen erreicht ein Zug die Kleinstadt Great Minden, wo an ebendiesem Tag ein großer Jahrmarkt stattfindet. Aber der Bankangestellte und Kriegsveteran Peplow, der sich auch unter den Passagieren befindet, ist nicht hier, um mitzufeiern: Der Mann, dem er die Schuld am Tod seines Sohnes gibt, ist in der Stadt - und Peplow will Rache. In Great Minden trifft Peplow alte Bekannte und hat neue Begegnungen. Wir begleiten ihn auf seinem Weg durch die Stadt, und nach und nach offenbart sich das Bild eines Ortes, der tief von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs gezeichnet ist. Die Menschen, die in Great Minden leben, leiden alle auf ihre Weise an der Welt - und doch findet Peplow hier im Angesicht seiner persönlichen Katastrophe neue Hoffnung. In seinem Debütroman zeichnet J. L. Carr ein Porträt des ländlichen Großbritannien und richtet den Blick auf eine Gruppe von Menschen, die nach Erlösung suchen. Er lässt die Erzählbewegung zwischen den Figuren dieser Stadt pendeln und verdichtet die einzelnen Stränge zu einem Roman von unvergleichlicher Intensität, der sich seinen Witz bewahrt, auch und gerade wenn er von menschlichen Abgründen erzählt.
Autorenportrait
J.L. Carr wurde 1912 in der Grafschaft Yorkshire geboren und starb 1994. Nachdem er jahrelang als Lehrer gearbeitet hatte, gründete er 1966 einen eigenen Verlag und verfasste acht Romane. >Ein Monat auf dem Land< (DuMont 2016) war 1980 für den Booker- Preis nominiert. Bei DuMont erschienen außerdem >Wie die Steeple Sinderby Wanderers den Pokal holten< (2017) und >Ein Tag im Sommer< (2018). Monika Köpfer war Lektorin bei zwei Münchener Publikumsverlagen und ist heute freie Lektorin und Übersetzerin. Zu den von ihr übersetzten Autoren zählen u.a. Naomi J. Williams, Richard C. Morais, Milena Agus, Fabio Stassi, Theresa Révay, Mohsin Hamid und Richard Russo.