Beschreibung
Mobilität ist zu einer der Schlüsselmetaphern unserer Zeit geworden. Autos bekommen eine Mobilitätsgarantie, die Bahn ist online über das Mobilitätsportal erreichbar, ein bekannter Schokoriegel, so jedenfalls die Werbung, soll mobil machen. Aber all diese Beispiele des inflationären Gebrauchs von Mobilität führen letztendlich zu einer Banalisierung und dem Verschleiß des Begriffs als bloßer Formel. Wie kann sich eine Disziplin wie die Volkskunde mit den ihr eigenen Fragestellungen, Methoden und theoretischen Zugängen dem Phänomen Mobilität nähern? Denn so viel wird deutlich, ohne eine Einbindung in größere Zusammenhänge, ohne Historisierung, ohne die Herstellung von sozialen, regionalen, ökonomischen, geschlechts- und altersspezifischen Kontexten entziehen sich Begriff und Sache Mobilität einer adäquaten Analyse. Der 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde hatte es sich zur Aufgabe gemacht, genau dieses Feld zu vermessen, zu bilanzieren, was bereits geleistet ist und Perspektiven für künftige Forschungen auszuloten. Der aus den Kongressbeiträgen entstandene umfangreiche Band belegt eindrücklich die Präsenz dieses Themas im Fach.
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Autorenportrait
Professor für Empirische Kulturwissenschaft an der Eberhard Karls-Universität Tübingen