Beschreibung
Unter dem auf den ersten Blick etwas befremdlichen Titel einer Apeirontologie spürt dieses Buch drei Versuchen nach, solches in den Blick zu bekommen, was sich jeder scharfen Begrenzung entzieht und was damit grundlegende Gewissheiten der philosophischen Tradition wie des Alltagsverstandes über die Welt in Frage stellt: Canettis Theorie der Verwandlung als der Durchbrechung der Grenzen zwischen Individuen und Gattungen; Shakespeares Coriolan, in dem sich der Titelheld mit existenzieller Verzweiflung gegen die Vielen, die Namenlosen zu stemmen sucht, die ihm mehr Schrecken einflößen als der Tod; und Anaximanders Theorie des Apeiron. Die Idee eines Apeiron, eines ontologisch Undifferenzierten und Grenzenlosen, die das einigende Thema der drei Essays ist, wird im dritten systematisch ausgearbeitet und dabei vor allem als ein zeitliches Phänomen interpretiert: als eine erfahrbare Phase des Seins. Diese Ausrichtung stellt das Buch in den Horizont einer Phänomenologie und Metaphysik der Immanenz.
Autorenportrait
Robert Hugo Ziegler studierte Philosophie, Latein und Geschichte an den Universitäten Würzburg und Paris und lehrt seit 2008 an der Universität Würzburg Philosophie. Promotion 2010 mit einer Arbeit über Blaise Pascal, Habilitation 2015 mit einem Buch zur Metaphysik.