Beschreibung
Am Grund des Sees liegt eine versunkene Weihnachtskrippe, das Wasser schimmert trüb, schmeckt nach Sonnencreme und Benzin. Hier, am Lago di Bracciano, bezieht Gaia mit ihrer Familie eine Sozialwohnung: der Vater, der seit einem Arbeitsunfall im Rollstuhl sitzt, der ältere anarchistische Bruder Mariano, die kleinen Zwillinge - und die Mutter Antonia, die so zupackend wie rücksichtslos alles zusammenhält. Ihre Tochter soll nicht so enden wie sie, Bildung soll der Ausweg für Gaia sein. Doch die erkennt früh, dass Talent und zwanghafter Fleiß nicht ausreichen, um mitzuhalten. Herabsetzungen, Leistungsdruck und Orientierungslosigkeit verwandeln Gaias stumme Verletzlichkeit in maßlose Wut, die sie Grenzen überschreiten lässt. Giulia Caminito hat ein sanftes, raues, wundersam reiches Buch geschrieben: über eine Jugend in der Provinz, lächerliche Lieben, grundstürzende Dramen und eine junge Frau, die ihrer Herkunft nicht entkommt.
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Autorenportrait
Giulia Caminito stand mit ihrem dritten Roman 'Das Wasser des Sees ist niemals süß' 2021 auf der Shortlist des Premio Strega, sie gewann den alternativen Premio Strega Off und den renommierten Publikumspreis Premio Campiello. Der Roman wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt.