Beschreibung
Wie Mutter und Tochter leben Bonaria Urrai und die sechsjährige Maria in einem sardischen Dorf zusammen. Die alte Schneiderin hat das Mädchen zu sich genommen und zieht es groß, dafur wird Maria sich später um sie kummern. Als vierte Tochter einer bitterarmen Witwe war Maria daran gewöhnt, 'die Letzte' und eine zu viel zu sein. Nun hat sie ein eigenes Zimmer in dem großen reinlichen Haus Bonarias, wo alle Turen offen stehen und sie jeden Raum betreten darf. Doch ein Geheimnis umweht die stets schwarz gekleidete, wortkarge Frau, die mitunter nachts, wenn Maria schlafen soll, Besuch erhält und dann das Haus verlässt. Es scheint, als wurde Bonaria in zwei Welten leben. Das Mädchen spürt, dass sie nicht danach fragen darf. Erst sehr spät entdeckt sie die ganze Wahrheit. Michela Murgia erzählt in einer schnörkellosen, poetischen Sprache aus einer scheinbar fernen, doch kaum vergangenen Welt. Von zwei Generationen, zwei Frauenleben, von einem alten, lange verschwiegenen Beruf.
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Autorenportrait
Michela Murgia, geboren 1972 in Cabras (Oristano), studierte Theologie und unterrichtete Religion. 2010 erhielt sie den Premio Campiello fur ihren Roman 'Accabadora', der im gleichen Jahr bei Wagenbach im Quartbuch erschien. Inzwischen ist Murgia eine der wichtigsten Autorinnen Italiens in ihrer Generation. Ebenfalls bei Wagenbach lieferbar: 'Elf Wege über eine Insel', 'Camilla im Callcenterland' und 'Murmelbrüder'.