Beschreibung
Der Fährmann Jürgen Doskocil lebt einsam und von der Gemeinschaft ausgegrenzt in einem Dorf im Memelland. Aufgrund seiner großen, hässlichen Gestalt und dem unehelichen Kind, das seine erste, verstorbene Frau von einem anderen gebar, wird er verspottet und von den Dorfkindern ausgelacht. Ein amerikanischer Wanderprediger der Mormonen zieht die Menschen der Dörfer in seinen Bann. Sie suchen ihn auf, um seine Predigten zu hören und mit ihm in die "Goldene Stadt" zu wandern. Darunter auch der Kätner Grotjohann mit seiner Tochter Marte, die auf dem Weg zu Mormonenprediger MacLean auf Doskocil treffen. Marte sieht in Doskocil einen liebenswürdigen Mann und entschließt sich, bei ihm zu bleiben. MacLean versucht, die Abtrünnige mit unchristlichen Mitteln zurück zum Glauben zu zwingen, und verflucht das Lebensglück der beiden Liebenden. Auch die anderen Dorfbewohner, beeinflusst von ihrem Prediger, erschweren ihnen das Leben. Doch der Bund zwischen Doskocil und Marte ist stark und durch ihren gemeinsamen, unerlässlichen Kampf für das Gute schaffen sie es, den Dorfbewohnern die Augen zu öffnen. Mit zärtlichen Worten und eindrucksvollen Metaphern beschreibt Ernst Wiechert die wunderschöne Natur und die Menschen seiner Heimat Ostpreußen und lässt gleichzeitig seinen Glauben an das Gute im Menschen durchblicken. Ein Buch voller Liebe, Schmerz und Menschlichkeit.
Autorenportrait
Ernst Wiechert wurde am 18. Mai 1887 im Forsthaus Kleinort in Ostpreußen geboren und zählt zu den meistgelesenen deutschen Schriftstellern der Nachkriegszeit. Den Ersten Weltkrieg machte er in Russland und Frankreich mit. Bis 1933 war er im höheren Schuldienst in Königsberg und Berlin tätig. 1933 ließ er sich in Bayern nieder. Wegen offenen Widerstandes war er zeitweise im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Zu seinen wichtigsten Werken zählen, neben dem Roman "Die Magd des Jürgen Doskocil", die Romane "Die Majorin", "Das einfache Leben", "Missa sine nomine", "Die Jeromin-Kinder", die beiden Erinnerungsbände "Wälder und Menschen", "Jahre und Zeiten", seine Märchen, die Novellenbände "Die Flöte des Pan", "Das heilige Jahr", "Die Totenmesse", "Hirtennovelle", "Der weiße Büffel" sowie die autobiografischen Aufzeichnungen "Der Totenwald". Der Dichter starb am 24. August 1950 auf dem Rütihof in Uerikon in der Schweiz.