Beschreibung
Die Trois Pièces de concert verströmen rundum französisches Flair. Simon Laks komponierte sie in seinen frühen Pariser Jahren für den ehemaligen Solocellisten des Königlichen Concertgebouw Orchesters, Gérard Hekking, der seit 1927 am Conservatoire lehrte. Der erste Satz variiert ein raffiniert-schlichtes eigenes Thema und bleibt dabei, trotz aller virtuosen Capricen, immer nonchalant. Der langsame zweite Satz ist eine melancholische Romanze über Blues-Harmonien, und der dritte ein Perpetuum mobile - ein Satztypus, den zur selben Epoche etwa auch Maurice Ravel in seiner Kammermusik ähnlich verwandte. Laks schuf von seiner für Violoncello und Klavier vorgesehen Komposition auch eine Fassung für Violine und Klavier; lange verschollen, wurde sie vor wenigen Jahren für die CD-Einspielung bei eda records rekonstruiert Schwierigkeitsgrad: 5
Autorenportrait
Laks ging in den 1920er Jahren von seiner Geburtsstadt Warschau nach Paris, wo er sich in der Vereinigung junger polnischer Musiker engagierte und erste Erfolge als Komponist feierte. Während der deutschen Besatzung wurde er verhaftet und im Juli 1942 nach Auschwitz deportiert. Er überlebte das Lager als Mitglied, später Arrangeur und Dirigent des dortigen Orchesters; seine Erinnerungen an dieser Zeit legte er in dem 1948 erschienen Buch "Musiques d'un autre monde" nieder (rev. poln. 1979, engl. 1989, frz. 1991, dt. 1997). Nach dem Krieg nahm er in Paris das Komponieren wieder auf, wandte sich aber unter dem Eindruck des 6-Tage-Krieges 1967 verstärkt der Tätigkeit als Übersetzer und Publizist zu.