0

Gut leben ohne Gluten bei Zöliakie, Sprue, Getreideallergie

Praktischer Ratgeber mit über 150 Rezepten!, Bei Zöliakie, Sprue und Getreideallergie, Edition GesundheitsSchmiede

Erschienen am 30.04.2018, 2. Auflage 2018
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783775007207
Sprache: Deutsch
Umfang: 184 S.
Format (T/L/B): 1.4 x 22 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ob für zu Hause oder unterwegs: Anleitungen, Ratschläge und praktische Tipps für Patienten mit Sprue, Zöliakie oder Getreideallergie. Diese Menschen vertragen kein Gluten - das so genannte Klebereiweiß -, das in allen europäischen Getreidesorten, auch im Dinkel, enthalten ist und auch als Zusatz in zahlreichen Lebensmitteln vorkommen kann. Mit ihrer positiven Art macht die Autorin Nora Kircher Mut, ein normales Leben zu führen, ohne das Gefühl von Verzicht und Verbot zu haben. Medizinische Grundlagen und ernährungsphysiologische Abläufe werden für jeden gut verständlich erläutert, die zahlreichen Rezepte und hilfreichen Adressen ergänzen diesen nützlichen Ratgeber, der seit 2008 bereits vielen Leserinnen und Lesern gute Dienste geleistet hat und nun in der aktualisierten Neuausgabe vorliegt. Zöliakie: Eine Krankheit mit vielen Gesichtern Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms. Sie beruht auf einer Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten. Gluten kommt vor allem in den Getreidearten Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer vor. Im Dünndarm wird die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt, die über die Dünndarmschleimhaut in den Körper gelangen. Bei Zöliakie-Betroffenen führt die Zufuhr von Gluten zu einer Entzündung der Darmschleimhaut. Dies hat zur Folge, dass nicht genügend Nährstoffe vom Körper aufgenommen werden und Mangelerscheinungen auftreten können. Die Symptome sind sehr vielfältig - keine zwei Krankheitsfälle sind identisch. Durchfall ist das klassische Symptom. Aber auch Eisenmangel, Wesensveränderungen wie Unzufriedenheit oder Weinerlichkeit sowie stagnierendes Wachstum bei Kindern oder in späteren Jahren Schlaflosigkeit, Müdigkeit oder Depressionen sind mögliche Anzeichen für Zöliakie. Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten. Bei der Erkrankung spielen erbliche Faktoren eine wichtige Rolle. Ein geschwächtes Immunsystem und Umweltfaktoren können Zöliakie jedoch ebenfalls begünstigen. Die komplexen Zusammenhänge sind heute noch nicht abschließend erforscht. Bis vor kurzem ging man davon aus, dass durchschnittlich etwa einer von 1.000 Menschen in Deutschland von Zöliakie betroffen ist. Neuere Untersuchungen haben aber gezeigt, dass jeder 250. Deutsche das Klebereiweiß Gluten nicht verträgt. Die einzige Therapie ist eine lebenslange glutenfreie Ernährung. Quelle: DZG Deutsche ZöliakieGesellschaft e. V.

Autorenportrait

Nora Kircher muss selbst glutenfrei leben und ist Autorin mehrerer Ernährungsratgeber. Sie ist aktives Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Zöliakie und Heilpraktikerin, leitet ein Seminarzentrum für Gesundheit und berät seit vielen Jahren Menschen, die Diät halten müssen. Zudem ist sie Dozentin für Heilpraktiker an der Paracelsus-Schule Hannover. www.norakircher.de

Leseprobe

Nach sehr langer Krankheit fand ich 1985 selbst heraus, dass ich gluten- und laktosehaltige Lebensmittel nicht vertrage. Dies gelang mir nur auf Grund meiner umfangreichen Kenntnisse über Nahrungsmittel und meiner genauen Beobachtungsgabe. Die Diagnose Sprue mit Laktoseintoleranz wurde gestellt und eine Welt brach für mich zusammen. Hatte ich mich doch so gesund ernährt und sogar mein Brot selbst gebacken oder im Naturkostladen gekauft. Gerade bei Getreideprodukten achtete ich auf die Vollwertigkeit. Ich, die mindestens zweimal täglich Brot aß, durfte genau dies nun nicht mehr. Allerdings fühlte ich mich sofort soviel besser, dass ich die glutenfreie Diät sehr schnell als "lebensrettend" empfand. Sofort verbesserte sich meine Lebensqualität und die meiner Familie. Wir konnten unser Leben wieder planen. Nicht nur, dass wir morgens schon Theater- oder Kinokarten kaufen konnten - wir konnten wieder Wochenendausflüge und sogar Urlaube planen. Vor der Diagnose konnten wir keinen Zeitplan aufstellen, der mehr als wenige Stunden umfasste. Ich ahnte nicht, dass es mit dem gegessenen Brot zusammenhing. Einige Jahre später kam eine Nierenerkrankung dazu, die mich zwingt sehr eiweißarm zu leben. Trotz all dieser "Einschränkungen" habe ich nie das Gefühl, einen Mangel zu erleiden. Ich kann mir ein Leben mit "normaler" Ernährung nicht mehr vorstellen. Selbstverständlich muss ich sehr oft verzichten. Ein Verzicht, der mir aber Lebensqualität gibt. Außerdem bin ich täglich dafür dankbar, dass ich in einem Land lebe, in dem es keinen Mangel, eigentlich sogar Überfluss gibt. Es gibt Menschen auf der Erde, die froh wären und vor allem überleben könnten, wenn sie auch nur einen Teil von dem hätten, was ich noch essen darf. Werde ich einmal, wie so oft, bemitleidet, erinnere ich daran und frage außerdem, wie viel unterschiedliche Lebensmittel mein Gegenüber im Alltag isst. Die Zahl ist nie sehr hoch. Ich esse mindestens die gleiche Menge, nur ist es eine andere Auswahl. Ich lebe sogar so gut mit der Diät, dass ich oft für mehrere Wochen den Rucksack schultere und mit meinem Mann in der ganzen Welt umher reise. Ich wünsche mir, dass Ihnen das Buch hilft und Mut macht, auch ein normales erfülltes Leben zu führen. Vorwort Nora Kircher