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Der kolossale Geselle

Ansichten des Kölner Doms von 1842 aus dem Bestand des Kölnischen Stadtmuseums - Katalog zur Ausstellung Köln 2010/2011

Erschienen am 25.12.2010
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783774304758
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S., 200 Illustr., 180 Grafiken, Diagramme, Sch
Format (T/L/B): 2.3 x 28.7 x 25.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Der Dom steht für Köln und Köln für den Dom. Der Dom als UNESCO-Weltkulturerbe (seit1996) zählt zu den bekanntesten Bauwerken weltweit. Der gotische Bau wurde 1248 begonnen, sein Weiterbau um 1560 eingestellt. Während der Domvollendung zwischen 1842 und 1880 richteten sich die Blicke der internationalen Öffentlichkeit auf die in den Himmel wachsenden Domtürme und auf diese erstaunliche, hochmoderne Großbaustelle. Wer an den Dom denkt, denkt an die Gotik. Zu Recht - gilt der gotische Domchor doch als Höhepunkt der in Frankreich entwickelten Kathedralgotik und der neugotisch vollendete Bau als Ideal der gotischen Kathedrale par excellence. Seine beiden Türme sind international zu einem Symbol mit hohem Wiedererkennungswert geworden, auch zum Markenzeichen für Köln. Doch wer kennt den Dom vor 1842, den Dom vor dem Dom? Außen ein gewaltiger Torso, innen verschiedentlich umgestaltet und in Teilen barockisiert, war der Dom fast 300 Jahre lang jener unvollendete und düstere "kolossale Geselle", als den Heinrich Heine ihn im Wintermärchen 1844 beschrieb. Nicht die hohen Türme der Westfassade waren das Erkennungszeichen Kölns, sondern der Baukran auf dem halb vollendeten Südturm. Diesem Zeitraum Kölner Geschichte und diesem weniger bekannten Aspekt des Doms widmet sich der vorliegende Band. Die mit Abstand bedeutendste Sammlung von frühen Domansichten ist ein Schatz innerhalb der Graphischen Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums, weit umfassender noch als die Bestände des Doms und des Dombauarchivs selbst. Das ist nachvollziehbar, denn im Umfeld der Dombauhütte und des Zentral-Dombau-Vereins begann man verstärkt mit der Sammlung von Domansichten erst nach 1842, als endlich der Startschuss für Weiterbau und Domvollendung gefallen war. Die Stadt Köln aber hatte schon zuvor historische Darstellungen und Ansichten des Doms zusammengetragen. Als das Historische Museum der Stadt Köln (das heutige Kölnische Stadtmuseum) 1888 gegründet wurde - acht Jahre nach der Domvollendung, einem Ereignis, das im Bewusstsein der Kölnerinnen und Kölner präsent blieb -, zählte eine beachtliche Sammlung von Ansichten des Kölner Doms zu seinen ersten Beständen. Die Herkunft mancher historischen Domansicht kann nicht mehr rekonstruiert werden, bei anderen lässt sich ihr Weg zurückverfolgen: Die ältesten hier präsentierten Blätter, Planrisse auf Pergament vom Grundriss des Südturms und Aufrisse mit Details aus dem 14. Jahrhundert, stammen aus der Sammlung Wallraf und kamen über die Stadtbibliothek in das Historische Museum.

Autorenportrait

Dr. phil. Mario Kramp, geb. 1961, studierte Kunst und Geschichte, dann Mittlere und Neue Geschichte, Kunstgeschichte und Alte Geschichte in Aachen. Nach Forschungsstipendien in Paris und der Dissertation hat er seit 1993 als Autor und Herausgeber zahlreiche Bücher und Aufsätze veröffentlicht, unter anderem zur kölnischen und rheinischen Geschichte, über Gotik und Neugotik, zum deutsch-französischen Kulturtransfer sowie über Heinrich Heine und den Kölner Dom. Seit 2010 ist er Direktor des Kölnischen Stadtmuseums.

Leseprobe

Der Dom steht für Köln und Köln für den Dom. Der Dom als UNESCO-Weltkulturerbe (seit1996) zählt zu den bekanntesten Bauwerken weltweit. Der gotische Bau wurde 1248 begonnen, sein Weiterbau um 1560 eingestellt. Während der Domvollendung zwischen 1842 und 1880 richteten sich die Blicke der internationalen Öffentlichkeit auf die in den Himmel wachsenden Domtürme und auf diese erstaunliche, hochmoderne Großbaustelle. Wer an den Dom denkt, denkt an die Gotik. Zu Recht - gilt der gotische Domchor doch als Höhepunkt der in Frankreich entwickelten Kathedralgotik und der neugotisch vollendete Bau als Ideal der gotischen Kathedrale par excellence. Seine beiden Türme sind international zu einem Symbol mit hohem Wiedererkennungswert geworden, auch zum Markenzeichen für Köln. Doch wer kennt den Dom vor 1842, den Dom vor dem Dom? Außen ein gewaltiger Torso, innen verschiedentlich umgestaltet und in Teilen barockisiert, war der Dom fast 300 Jahre lang jener unvollendete und düstere "kolossale Geselle", als den Heinrich Heine ihn im Wintermärchen 1844 beschrieb. Nicht die hohen Türme der Westfassade waren das Erkennungszeichen Kölns, sondern der Baukran auf dem halb vollendeten Südturm. Diesem Zeitraum Kölner Geschichte und diesem weniger bekannten Aspekt des Doms widmet sich der vorliegende Band. Die mit Abstand bedeutendste Sammlung von frühen Domansichten ist ein Schatz innerhalb der Graphischen Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums, weit umfassender noch als die Bestände des Doms und des Dombauarchivs selbst. Das ist nachvollziehbar, denn im Umfeld der Dombauhütte und des Zentral-Dombau-Vereins begann man verstärkt mit der Sammlung von Domansichten erst nach 1842, als endlich der Startschuss für Weiterbau und Domvollendung gefallen war. Die Stadt Köln aber hatte schon zuvor historische Darstellungen und Ansichten des Doms zusammengetragen. Als das Historische Museum der Stadt Köln (das heutige Kölnische Stadtmuseum) 1888 gegründet wurde - acht Jahre nach der Domvollendung, einem Ereignis, das im Bewusstsein der Kölnerinnen und Kölner präsent blieb -, zählte eine beachtliche Sammlung von Ansichten des Kölner Doms zu seinen ersten Beständen. Die Herkunft mancher historischen Domansicht kann nicht mehr rekonstruiert werden, bei anderen lässt sich ihr Weg zurückverfolgen: Die ältesten hier präsentierten Blätter, Planrisse auf Pergament vom Grundriss des Südturms und Aufrisse mit Details aus dem 14. Jahrhundert, stammen aus der Sammlung Wallraf und kamen über die Stadtbibliothek in das Historische Museum.