Beschreibung
Die zweisprachige Ausgabe der Gedichte Nervals darf ohne Weiteres eine Pioniertat genannt werden. Mit Sorgfalt ist hier übersetzt worden. Den Zyklus "Die Chimären" hat Krüger gleich zweimal übertragen. Einmal in einer ungereimten Form, das andere Mal in einer Nachdichtung in Reimen.' Peer de Smit Gérard de Nerval zählte man im 19. Jahrhundert zu den 'kleineren Romantikern'. Seine Modernität wurde erst im 20. Jahrhundert entdeckt und gewürdigt. Die Symbolisten und Surrealisten sahen in ihm ihren Vorläufer. Heute gilt er - mit seinen Chimären - neben Baudelaire als Mitbegründer der modernen Lyrik.
Autorenportrait
Gérard de Nerval, am 22. Mai 1808 in Paris geboren, führte ein entbehrungsreiches Leben als Dichter und Wandernder. Er übersetzte u.a. Goethes Faust ins Französische. Neben der umfangreichen und farbigen Schilderung seiner Reise in den Orient und seiner schillernden, geheimnisvollen Erzählungen ist er hauptsächlich als Dichter der Sonette "Die Chimären" bekannt geworden. Am 26. Januar 1855 erhängte sich Gérard de Nerval, der Zeit seines Lebens immer wieder von Wahnvorstellungen heimgesucht wurde.
Leseprobe
El Desdichado Ich bin der Dunkle, - der Witwer, - ohne Trost, Der Fürst von Aquitanien mit zerstörtem Turm: Mein einziger Stern ist tot, - und meine sterngeprägte Trägt die schwarze Sonne der Melancholie. In Grabesnacht hast du mich einst getröstet, Gib wieder mir den Posilip, Italiens Meer, Die Blume auch, die mein betrübtes Herz erfreute, Die Laube, wo der Weinstock sich zur Rose fügt. Bin ich Amor oder Phoebus? Lusignan, Biron? Mir ist die Stirn noch rot vom Kuss der Königin; Ich träumte in der Grotte, wo die Sirene schwimmt Und zweimal hab ich siegend den Acheron gekreuzt: Wechselnd, von Mal zu Mal, auf Orpheus Leier Die Seufzer der Heiligen und den Schrei der Fee.
Inhalt
us dem Inhalt: Vorwort des Herausgebers Die Chimären Odelettes Vermischte Gedichte Aphorismen Kommentar Gérard de Nerval - Voyageur sublime El Desdichado Ich bin der Dunkle, - der Witwer, - ohne Trost, Der Fürst von Aquitanien mit zerstörtem Turm: Mein einziger Stern ist tot, - und meine sterngeprägte Trägt die schwarze Sonne der Melancholie. In Grabesnacht hast du mich einst getröstet, Gib wieder mir den Posilip, Italiens Meer, Die Blume auch, die mein betrübtes Herz erfreute, Die Laube, wo der Weinstock sich zur Rose fügt. Bin ich Amor oder Phoebus?. Lusignan, Biron? Mir ist die Stirn noch rot vom Kuss der Königin; Ich träumte in der Grotte, wo die Sirene schwimmt. Und zweimal hab ich siegend den Acheron gekreuzt: Wechselnd, von Mal zu Mal, auf Orpheus' Leier Die Seufzer der Heiligen und den Schrei der Fee.