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Wortsünden

Beichten und Gestehen in der russischen Literatur, Theorie und Geschichte der Literatur und der Schönen Künste 115

Erschienen am 17.06.2009, 1. Auflage 2009
76,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783770546299
Sprache: Deutsch
Umfang: 443 S.
Format (T/L/B): 3.2 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die russische Literatur ist voll von Beicht- und Geständnistexten. Die meisten dieser Texte verletzen die klassischen Parameter des Beichtens; sie sind im Sinne Michail Bachtins Antibeichten und selbst schon wieder Sünden - Wortsünden. Literarische Beichten und Geständnisse - so die These - wiederholen das Beichten und Gestehen nicht nur inhaltlich, sondern übertragen die Kommunikationssituation zwischen Beichtendem und Beichtvater, Gestehendem und Richter immer auch auf die Beziehung zwischen Text und Leser. Der Leser wird somit in Anrede, Anspruch und Adressierung vom Text aus bereits präfiguriert. Dem Lesenden kommt dann nicht mehr eine Unschuld oder Freiheit des Urteilens zu, sondern er ist als ästhetisch und juridisch Urteilender immer schon Figur des Textes.

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