Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Proseminar Die theodosianische Dynastie, Sprache: Deutsch, Abstract: Heutzutage herrscht nur noch eine vage Vorstellung über die Rolle der Eunuchen, jener außergewöhnlichen männlichen Bevölkerungsgruppe, welche durch eine zumeist unfreiwillige Kastration gekennzeichnet war und folglich eine gesellschaftliche Sonderstellung einnahm, beziehungsweise einnehmen musste. Nichtsdestotrotz ist das Eunuchentum eine kulturelle Besonderheit, die in nahezu sämtlichen Phasen der Weltgeschichte in unterschiedlichen Kulturen nachgewiesen werden kann.Ihre besondere Rolle und politische Funktion am spätrömischen Kaiserhof soll primäres Interesse der hier vorliegenden Arbeit sein. Im Einzelnen bedeutet dies, die Entwicklung der Gruppe der Eunuchen in der römischen Gesellschaft von ihrem ersten Auftreten innerhalb dieser bis hin zur Einnahme wichtiger öffentlicher Ämter und sozialer Funktionen im Umfeld des Kaisers nachzuvollziehen. Hierbei wird insbesondere die Frage nach der Größe ihres politischen Handlungsspielraums zum Zeitpunkt ihrer stärksten legitimierten Machtposition im 4. Jahrhundert bei einer gleichzeitig institutionalisierten Situation der Abhängigkeit dank sozialer Wurzellosigkeit (Guyot, 179) im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen. Diese Frage lässt sich allerdings zwangsläufig nicht ohne einen Blick auf die politischen Interessen und Absichten, also die eigentliche Handlungsmotivation, der Hofeunuchen zu jener Zeit beantworten. Ferner muss darauf aufbauend der Ursprung jener Interessen in Zusammenhang mit der sozialen Sonderstellung der Eunuchen ergründet werden. Die vorliegende Arbeit soll somit ein umfassendes Bild über die Stellung und den politischen Einfluss der Eunuchen im spätrömischen Politikgeschehen am kaiserlichen Hof zeichnen.
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