Beschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Carl Sternheim gehört zu den bedeutendsten und meist gespielten Autoren des deutschen Expressionismus. Mit dem Lustspiel Die Hose gelang ihm der Durchbruch zu seinem eigenen Stil. Wie für alle expressionistischen Autoren ist auch für Sternheim das Objekt der Gestaltung die Sprache. Diese nutzt er um die übertrieben poetische Sprachgestaltung sowie die Gesellschaft per se satirisch zu parodieren. Schon der Untertitel Ein bürgerliches Lustspiel stellt die dialektische Umkehrung des bürgerlichen Trauerspiels des 18. Jahrhunderts dar. Sternheim stellt dem dramatisch-tragischen hochmoralischen Bürgerbegriff die unmoralische Lustherrschaft entgegen. Ziel des Expressionismus ist die Bildung des "Neuen Menschen", welcher die lebensweltlichen Unzulänglichkeiten und die in Konventionen erstarrte Gesellschaft zu erkennen vermag. Diese soll er überwinden und zu einer sozio-kulturellen Verbesserung der Lebenswelt beitragen. Die folgende Untersuchung zeigt, inwiefern Sternheim die Sprache seines Dramas dazu nutzt, um auf die gesellschaftlichen Missstände aufmerksam zu machen. Auf der Handlungsebene stellt er seinen bürgerlichen Helden Theobald Maske als Alternative zu der in Konventionen erstarrten Gesellschaft dar. Sternheims Lustspiel enthält eine Fülle an expressionistischen Stilmerkmalen und linguistischen Besonderheiten, welche in der Analyse herausgestellt werden. Ihre Bedeutung wird hinsichtlich der Gesamtaussage des Werks erläutert. Dabei wird nicht chronologisch, sondern nach verschiedenen Analyseebenen vorgegangen. Zunächst werden die die Sprache strukturierenden und rhythmisierenden Stilmittel aufgezeigt. Anschließend wird das Zusammenspiel von syntaktischen und tektonischen Darstellungsmitteln im Kontext der expressionistischen Sprachgestaltung dargestellt. Das darauffolgende Kapitel behandelt die Sprachverfremdung anhand des verwendeten Vokabulars. Dabei soll gezeigt werden, dass dem Lustspiel ein Sprachspiel eingefügt ist, welches sich nicht mehr vom Inhalt trennen lässt. Anschließend wird die für die expressionistische Literatur charakteristische Bildlichkeit untersucht. Es folgt die Darstellung der sprachverknappenden Mittel zur Reduktion auf das Wesentliche. Im letzten Kapitel der Analyse wird die Sprache der Figuren dargestellt und aufgezeigt, inwiefern sie zur Handlung und zur Charakterisierung beiträgt. Das die Arbeit abschließende Kapitel stellt die Ergebnisse im Kontext des Expressionismus dar.