Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: 1,3, Universität der Künste Berlin (Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation), Veranstaltung: Atelier-, Galerie- und Museumsbesuche, Sprache: Deutsch, Abstract: Helmut Newton wird als einer der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts gefeiert, der es als Mode -und Aktfotograf, aber auch als Gesellschaftsportraitist zu Weltruhm gebracht hat. Seine Fotos beschäftigen sich bevorzugt mit den Themen: Mode, Reichtum und Erotik und mit 10.000 DM Tagesgage gilt er heute als der teuerste Werbefotograf der Welt. Die Medien überhäufen ihn mit Lobeshymnen und schmeicheln dem Meister der kühl-erotischen Fotografie mit Zitaten wie: Seine Mode- und Aktfotografien sind Bravourstücke voll von Sinnlichkeit, Lust und Dekadenz. Die einseitige Glorifizierung des Genie Newtons und die kritiklose Rezeption seiner Werke haben mich stutzig gemacht und mich dazu bewogen, einmal genauer hinter die Kulissen des Meisters zu blicken. Die Recherche für die kritischen Positionen hat sich erwartungsgemäß als schwierig herausgestellt, denn seitdem das Werk des einstigen Modegurus durch die Öffentlichkeit zu Kunst erklärt wurde, scheint Newton einen Status erreicht zu haben, der ihn gegen jegliche Kritik immunisiert zu haben scheint. Wurden in den in den sechziger und siebziger Jahren noch vereinzelte Protestrufe seitens der feministischen Bewegung laut, herrscht heutzutage nur noch andächtiges Schweigen. Ein Schweigen, dass Newton selbst sehr entgegen zukommen scheint, denn der Fotograf erstickt jeglichen Versuch einer tieferen Auseinandersetzung mit seiner Person und seinem Werk stets im Keim. Mehr als ein schmales Rinnsal stets gleichbleibender und gleichformulierter Auskünfte ist von ihm nicht zu haben. Es gebe keine Botschaft. Hinter seinen Bildern sei nichts! Und mit seiner immer wieder zitierten Behauptung, er sei ja schließlich kein Künstler, scheint er jegliche kritische Annäherung unterbinden zu können. Mit dieser Hausarbeit möchte ich einen ersten Schritt in diese Grauzone wagen. Ich möchte sie denjenigen widmen, die genau wie ich ohne Hintergrundinformationen in eine seiner Ausstellungen gegangen ist und sich aus diffusen Gründen nicht dem Tenor allgemeiner Begeisterung anschließen konnten. [...]
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