Beschreibung
Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Entrechtet, verfolgt, ermordet - das tragische Schicksal Millionen europäischer Juden zwischen 1933 und 1945 lässt sich kaum fassen. Was von den Nationalsozialisten unter dem Euphemismus der 'Arisierung' - der wirtschaftlichen und sozialen Ausgrenzung jüdischer Bürger - verstanden wurde, nahm lange vor Beginn des Zweiten Weltkriegs extreme Züge an und umfasste das gesamte Spektrum der Ausplünderung und Entrechtung bis hin zu Verfolgung und Mord. Dabei stellte sich die 'Entjudung' als ein höchst wechselseitiger, manchmal widersprüchlicher, die gesamte Gesellschaftshierarchie umfassender Komplex dar, in den die verschiedensten Akteure verwickelt waren. Die Arbeit setzt hier mit einem regionalgeschichtlichen Fokus auf Thüringen an und verweist dabei auf das Spannungsverhältnis zwischen virulenter 'Arisierungspraxis' auf regionaler und lokaler Ebene sowie der Einführung eines der fortschrittlichsten Wiedergutmachungsgesetze in der Nachkriegszeit. Die Autorin fragt dabei nach den Bedingungen für deren Entstehung, Fortgang und Umsetzung. Eindringlich und nachvollziehbar illustriert werden diese Entwicklungen schließlich anhand des Fallbeispiels der Jenaer Großhändlerfamilie Friedmann.
Autorenportrait
Die Autorin hat Neuere Geschichte, Medienwissenschaft und Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und an der Université de Savoie studiert.Ihre Studienschwerpunkte behandeln die Geschichte des Nationalsozialismus sowie der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte.