Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn es darum geht, Geschichten, die von Verbrechen und deren Aufklärung handeln, zu klassifizieren, begegnet uns im Alltagssprachgebrauch für gewöhnlich der Begriff "Krimi". Konnotationen wie Unterhaltungsliteratur, Trivialität, Massenproduktion, stereotype Charaktere und Handlungen kennzeichnen im Allgemeinen die Auseinandersetzung mit diesem Genre, vor allem wenn es darum gehen soll, den Krimi von der so genannten "hohen Literatur" abzugrenzen. Dennoch sind diesem Gattungszweig in gleicher Weise raffiniert gestaltete, niveauvolle und literarische Kunstwerke zuzurechnen. Geschickte Erzähltechniken und -perspektiven sowie die Verwendung von "round characters", subtile soziale und gesellschaftliche Kritik, existentielle Fragen, fundierte Milieu-Studien u. v. m. lassen sich auch im Krimi platzieren. Das Etikett Krimi allein sagt zunächst noch gar nichts über die Qualität eines jeweiligen Werkes aus.Nichtsdestotrotz - der Krimi erfreut sich großer Beliebtheit und wird seit seiner Existenz zu jeder Zeit in wirklich allen gesellschaftlichen Schichten gelesen. Warum? Er ist spannend, für jeden verständlich, spricht eine aktuelle Sprache. [Vgl. E. Marsch: S.23] In keiner anderen Gattung wurden bislang so zahlreiche Mengen an Büchern, Hörspielen, TVSerien und Filmen produziert wie im Kriminalgenre, das auch global gesehen am weitesten verbreitet ist. [Vgl. U. Leonhardt: S.269.] Grund genug also, einen Blick auf den Krimi an sich zu werfen.Wodurch genau aber lässt sich ein Krimi kennzeichnen, was sind seine Besonderheiten und Eigenarten? Ab wann wird der Begriff verwendet, welche Autoren gelten als Wegbereiter von Kriminalliteratur? Welche verschiedenen Tendenzen gibt es? Welche Probleme entstehen beim Versuch einer Definition? Im Folgenden soll der Versuch einer Beantwortung dieser Fragen unternommen werden. Zunächst wird ein Überblick über die Entstehungsgeschichte der Kriminalgeschichte und der entscheidenden ersten Vertreter dieses Genres gegeben.Daran anschließen wird der Versuch einer Definition des Genres Krimi, wobei in diesem Kontext auch verkürzt und eingeschränkt damit verbundene Schwierigkeiten aufgezeigt werden.Schließlich wird der Krimi als eine Gattung vorgeführt, die unendlich viele verschiedene Ausprägungen erfahren hat; deshalb ist es unerlässlich, die wichtigsten Subgenres vorzustellen und zu charakterisieren. Hierbei soll aus zeitlicher Perspektive die Weiterentwicklung des Krimis transparent gemacht und die verschiedenen Tendenzen, aufgezeigt werden. Mit eingefügt werden soll ein kleiner Exkurs zur Sprache des amerikanischen "hardboiled"- Krimis.Seit den Vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts lässt sich der Krimi nur noch anhand von speziellen Sujets in verschiedene Kategorien einteilen, die hier nur kurz angeschnitten und umrissen werden können.Verständlicherweise kann es sich im Rahmen dieser Arbeit lediglich um einen unvollständigen Überblick handeln - die "Kriminalgeschichte" als Forschungsthema würde Bände füllen, viele Spezialthemen sind eine genauere Untersuchung wert, auch einzelne Erzählungen - gerade der neueren Krimiliteratur - unter konkreten Gesichtspunkten zu analysieren, wäre sicherlich reizvoll.
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