Beschreibung
'Von den Interessanten soll man die Finger lassen, man soll einen heiraten, der gut kochen kann.' Wie alle Frauen der Familie Atanassov teilt Oma Denka ihre Lebensweisheiten ebenso gerne, wie ihre Enkelin sie in den Wind schlägt. Sie hat Bulgarien kurz vor der Wende verlassen und lebt nun mit Mann und Tochter in einem Mietshaus in Bremen, wo Lockenwickler und Seifenlauge regieren. Sie fühlt sich fremd und unverstanden, auch in ihrer Ehe. Als ihr Vater stirbt, reist sie in ihre Heimatstadt am Schwarzen Meer. Dort trifft sie mit ihrer Großmutter, Mutter und Schwiegermutter auf dominante Frauen, die seit jeher die Fäden in der Hand halten, und forscht erstmals den blinden Flecken nach, die weit in die kommunistische Vergangenheit zurückreichen. Sie versteht, wie sehr sie eingewebt ist in dieses bunt gewirkte Familiengeflecht und erkennt, welche Verbindungen Halt geben - und welche Fäden es zu lösen gilt.
Autorenportrait
Antonia Bontscheva, geboren in Varna, Bulgarien, lebt mit ihrer Familie in Bremen. Sie studierte Germanistik in Berlin, arbeitete als Deutschlehrerin und Journalistin, u. a. mit literarischer Radiokolumne für »Funkhaus Europa«. Die Schönheit von Baltschik ist keine heitere ist ihr Romandebüt, für das sie das Bremer Autorenstipendium des Senators für Kultur und das Stipendium des Bremer Literaturkontors in den Künstlerhäusern Worpswede erhielt.
Leseprobe
Die Sonne schüttete ihr Gold aufs Wasser. Ein noch sommerliches, üppiges, verschwenderisches Gold, ein grünes, einladendes Wasser. Dennoch lag ein hauchdünner Schmerz überall. Die Scho¨nheit von Baltschik ist keine heitere. Die Scho¨nheit von Baltschik ist weise und irgendwie dramatisch. Die Scho¨nheit von Baltschik bricht einem das Herz