Beschreibung
Der Dichter Philippe Jaccottet hat den "Mann ohne Eigenschaften" (und Musils andere Werke) ins Französische übersetzt, und die jahrelange Beschäftigung mit dem großen Verächter poetischer Flügelschläge war eine fruchtbare Irritation. In einem großartigen Dialogstück dieser "Elemente eines Traumes" läßt er einen Spötter sich ins Wort fallen (es könnte Ulrich sein), der die Rede herabzuziehen versucht. Sie fliegt trotzdem auf, bleibt aber dicht über dem Boden. Dies ist nur eine der Variationen, aus denen der Band komponiert ist. In vielen Richtungen und in wechselnden Tonarten wird das Thema des Traums vom "anderen Zustand" entwickelt, einem Leben in der immerwährenden Fülle, Glut und Heiligkeit der ersten Stunde. Jaccottet ist kein Kindheitsnostalgiker oder Ursprünglichkeitsschwärmer. Er will "den Weg dessen ausfindig machen, der sich weigert, die Fülle zu verraten, auch dann noch, wenn sie unendlich fern und zweifelhaft scheint". Dies ist Sache der Poesie: eine Poesie mit gestutzten Flügeln, die ein Beitrag zu einer Lebenskunst ist und Respekt vor den Dingen bewahrt.
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Autorenportrait
Der Lyriker, Prosaist, Übersetzer und Kritiker Philippe Jaccottet wurde 1925 in Moudon im Schweizer Kanton Waadt geboren. Er studierte in Lausanne und Paris. 1953 heiratete er die Malerin Anne-Marie Haesler und zog mit seiner Frau nach Grignan in der Drôme, Frankreich, wo er seither ansässig ist.