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Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 15. Zeitgenössische Dichter (Sämtliche Werke in achtzehn Bänden, Bd.)

Sämtliche Werke in achtzehn Bänden

Erschienen am 12.10.2011
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608951196
Sprache: Deutsch
Umfang: 161 S.
Format (T/L/B): 1.9 x 22.5 x 15.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Der Kreis der behandelten Lyriker erstreckt sich von Dante Gabriel Rossetti bis zu Jens Peter Jacobsen, von Paul Verlaine und Stéphane Mallarmé bis zu Gabriele d'Annunzio. Der Erläuterungsteil von Ute Oelmann und Christoph Perels gibt anhand der Lesarten Einblick in die so ingeniöse wie präzise Übertragungsarbeit des Dichters und die 'ursprüngliche reine freude am formen' Stefan Georges.

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DE 70178 Stuttgart

Autorenportrait

Stefan George, 1868 im hessischen Büdesheim als Sohn eines wohlhabenden Gastwirts geboren, wohnte ab 1873 in Bingen. Nach dem Abitur reiste er durch ganz Europa und studierte dabei Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte. In dieser Zeit traf George viele avantgardistische Autoren, in Frankreich die Symbolisten, in England die Präraffaeliten. Ab 1900 lebte er überwiegend in Deutschland, seit 1903 vor allem in München. Die Schwabinger Bohème inszenierte und verehrte George als Dichterfürsten. Aus Protest gegen das Nazi-Regime emigrierte George 1933 nach Minusio bei Locarno. Er starb dort am 4. Dezember des gleichen Jahres, betrauert von seinen Schülern, darunter Klaus Mann und die Brüder von Stauffenberg. Neben Einzelausgaben erscheinen bei Klett-Cotta auch 'Sämtliche Werke in 18 Bänden'.

Leseprobe

Jens P. Jacobsen SEESTÜCK Hervor aus des haares rabenschwarzen wolken Der augen blinkendes zwillingslicht Strahlend bricht. Des atemzugs wehungen laue und leise Über die klippen der schultern der weissen Sachte gleiten. Indess gegen kleides spitzenküste Schwellend sich wälzen die wogenden brüste Schaumweiss doch stumm. Ach wenn doch klänge Schmelzend weich und Zauberisch mild Hin zu sich tragendes Liebeklagendes Meerfrauenlied! Emile Verhaeren DER SCHREI An ödem teich wo braunes wasser steht Hängt an ein schilfrohr sich ein abendstrahl - Verzweifelt tönt ein schrei · ein vogelschrei - Ein schwacher schrei der fern ersterbend weint. Wie ist er schwach und dünn und scheu und fein · Wie er in traurigkeit sich zieht und wiegt · Wie er sich dehnt und mit dem weg sich senkt Und sich verliert am stummen horizont! Wie seines röchelns takt die stunde schlägt Und wie in seinem kläglich schwanken ton Und seinem hinkend leisen widerhall Die abendschmerzen schüchtern sich beklagen! Manchmal so leise dass man kaum ihn hört Besingt er dennoch ohne unterlass Erloschnen lebens abschied düster zart Die armen toten und den armen tod. Den tod der blumen und den tod der falter Den sanften tod von flügel halm und duft Der fernen klaren flüge die erstarrten Und die gebrochen ruhn in gras und moos. Leseprobe

Schlagzeile

'Stefan George, der sicherlich bedeutendste Sprachkünstler deutscher Zunge in den letzten hundert Jahren.' Hans-Georg Gadamer