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Imaginationen - Heilsame Bilder als Methode und therapeutische Kunst

Leben Lernen 218 - Mit CD, Leben Lernen 218

Erschienen am 15.04.2009
28,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608890761
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S., mit 1 Audio-CD
Format (T/L/B): 2.2 x 21 x 13.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Imaginationsübungen gehören spätestens seit dem Erscheinen des einflussreichen Buches von Luise Reddemann 'Imagination als heilsame Kraft' zum Repertoire vieler schulenübergreifend tätiger Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Vielfach behindern jedoch Unsicherheiten in der präzisen Handhabung den erfolgreichen Einsatz. Das Buch des erfahrenen 'Imaginations-Therapeuten' Helmut Kuntz beantwortet sowohl methodisch-theoretische Fragen als auch praktisch-anwendungsbezogene Probleme, wie z. B.: Welche Klienten profitieren von Imaginationstherapie? Wie wirken Imaginationen? Welche Chancen, Risiken und Kontraindikationen sind zu beachten? Wie werden StandardÜbungen zur Heilkunst? Zudem stellt der Autor neue Imaginationen vor, die in der vorgeschlagenen Form oder abgewandelt bereit zum Einsatz sind. Eine Hör-CD mit der umfangreichsten Übung liegt bei. Das Praxisbuch ermutigt und befähigt zum sinnvollen Einsatz des reichen Imaginationsrepertoires.

Autorenportrait

Helmut Kuntz, Familien- und Körpertherapeut, arbeitet in Prävention, Beratung und Therapie (Aktionsgemeinschaft Drogenberatung e.V.) in Saarbrücken; freiberuflich ist er in der Fort- und Weiterbildung und als Supervisor tätig; zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Körperarbeit und Sucht.

Leseprobe

6.     Imaginationen für Neueinsteiger und Fortgeschrittene Von nun an geht es nur noch um die konkrete praktische Anwendung von Motivarbeit, imaginativen Tagträumen, geleiteten Phantasiereisen, imaginationsnahen Übungen und Methoden zur Förderung der Selbstregulation. Imaginationen in einen Fließtext zu fassen, ist kein leichtes Unterfangen. Die Verschriftungen sind nicht in der Lage, die den imaginativen Methoden innewohnenden Feinheiten abzubilden. Sprachmelodie, Rhythmus, Tempo, Pausensetzung lassen sich nur behelfsweise verschriften. Die schriftliche Form einer Imaginationsübung ist folglich immer ein unvollkommener Kompromiss zwischen sprachlich feinst abgestimmter und schriftlich niedergelegter Fassung. Um mich der Realität so weit wie möglich anzunähern, werde ich die schriftlichen Vorlagen der ausgewählten Imaginationen mit kleinen visualisierten Lesehilfen versehen. Sie markieren ein wenig das Tempo und die Pausen. Mir angemessen erscheinende   Pausenlängen gebe ich in zeitlich gestaffelter Länge dreifach wieder: erstens durch Pünktchen., zweitens durch Zeilensprung und drittens durch Abschnittsbildung. Bei der aufsteigenden Pausenlänge handelt es sich zwar um Nuancen, doch sollten wir die Wirkungen dieser Nuancen in der imaginativen Praxis nicht unterschätzen. Während Therapiestunden oder Fortbildungen über das gesprochene Wort angeleitete Imaginationen lauten häufig vernehmlich anders als ihre jeweiligen schriftlichen Vorlagen. Deshalb versuche ich mit den Textfassungen der im Buch enthaltenen Übungen die Kluft zur gesprochenen Sprache möglichst gering zu halten. So werden annähernd die Identität und der spezifische Charakter einer Imagination gewahrt. Im Übrigen vertraue ich bezüglich aller Unvollkommenheiten auf Ihre eigene Kompetenz. Sobald Sie sich regelmäßiger mit Imaginationen beschäftigen, bedürfen Sie keiner Lesehilfen mehr. Sie werden alsbald lernen, sich auf Ihr eigenes Gefühl für stimmig instruierte Imaginationsübungen zu verlassen. 6.1    Der leibliche Körper zuerst:Körperbezogene Basisimaginationen Längst nicht jede psychodynamisch-imaginative oder sonstige Psychotherapie schließt den leiblichen Körper der Klienten und Patientinnen in die Arbeit mit ein. Unser leiblich empfindender Körper als Verkörperung eines lebendigen Menschen aus Fleisch und Blut ist bedeutend mehr als unser organismisch funktionierender Körper. Selbst wenn eine stetig wachsende Zahl von therapeutisch Tätigen leib- beziehungsweise körperbezogene Elemente in ihre Arbeit mit einbezieht, ist Körperpsychotherapie immer noch eher die Ausnahme als die Regel. Gute vortheoretische Argumente für die Einbeziehung des Körpers unserer Klienten in die Arbeit lassen sich allein aus der bildhaften Vorstellung unseres Wortes 'beHANDeln' ableiten, worin sich die 'Hand' verbirgt. Viele 'Heilsame Berührungen' (Heisterkamp, 1993) werden über die Berührung mit der Hand vermittelt. Theoretisch fundiertere Begründungen für Körperarbeit beruhen auf der Grundlage unserer frühen Selbsterfahrungen sowie der Entwicklungspsychologie. An dieser Stelle ist jedoch nicht der Platz, im Detail auf die Theorie und Praxis der Körperpsychotherapie einzugehen. Ihre Chancen und Risiken habe ich ausführlicher an anderen Stellen (Kuntz, 1998, 2000, 2007) beschrieben. Des Weiteren verweise ich auf Referenzliteratur zum Thema (Downing, 1996; Moser, 2001). Angewandte heilsame Berührungen sind therapeutisches 'Kunsthandwerk'. Das gilt für körperliche Berührungen in gleichem Maße wie für seelische, geistige oder metaphysische Berührungen. Hier reichen sich Therapie und Philosophie die Hand: 'Jede Berührung vermittelt eine Erfahrung von ?Transzendenz?, einer Überschreitung der engen Grenzen des Ich. Das Selbst fühlt sich nicht mehr metaphysisch einsam, und dieses Gefühl entspricht offenbar einer Wirklichkeit, denn mit der Berührung eines anderen wächst das Selbst über sich hinaus' (Schmid, 2004). Wer Leseprobe

Inhalt

Vorwort : »Wenn das Wörtchen ›wenn‹ nicht wär,. .« oder: Ein versteckter Untertitel Der Ursprung von Imaginationen im menschlichen Denken und Handeln 2. Imagination als Methode, mit anderen Augen zu sehen 2.1 Wer profitiert von Imagination als Methode? 3 Imagination als Mittel zum Zweck wirksamer Psychotherapie 3.1 Vorstellungskraft ist Zauberkraft, aber Imagination ist keine Magie - Wie Imaginationen wirken 3.2 Zurück: Welche Voraussetzungen brauchen Sie als therapeutisch tätiger Mensch, um mit Imaginationen zu arbeiten? 3.3 Der Einsatzzweck therapeutisch wirksamen Imaginierens oder: Für welche Klienten und welche Symptombilder sind Imaginationen geeignet? 3.4 Die Wirkung der Imagination in der therapeutischen Beziehung 3.5 Übertragung und Gegenübertragung oder: Verstehen und Fühlen macht einen Unterschied 4. Imagination als therapeutisches Kunsthandwerk 4.1 Von der Theorie zur Praxis 4.2 Am Anfang steht die Selbsterfahrung 4.3 Von Vorbildern, Copyrights und kreativen Abwandlungen 4.4 Von der kreativen Improvisation zur Eigenschöpfung 5. Das Setting für die Arbeit mit Imaginationen 5.1 Imaginieren im Sitzen 5.2 Imaginieren im Liegen 5.3 Ihre Stimme im Einsatz 5.4 Vom Halten mit dem Blick 6. Imaginationen für Neueinsteiger und Fortgeschrittene 6.1 Der leibliche Körper zuerst: Körperbezogene Basisimaginationen 7. Ausgewählte Imaginationen für ein wirksames Standardrepertoire 7.1 Eine Imagination zur Kunst des (Über-)Lebens 7.2 Eine Imagination zur Etablierung von Stabilität und Sicherheit 7.3 Eine Imagination zur Nährung des Lebens: Die »Baumübung« 8. Vorhang auf: Das »innere Kind« betritt die Weltenbühne . 8.1 Erste Begegnungen mit dem »inneren Kind« 8.2 Das wohlverstandene therapeutische Konzept des »inneren Kindes« 8.3 Zurück: Die zweite Seite der Medaille im Konzept des »inneren Kindes« 8.4 Vermeiden neuer Verletzungen oder Traumatisierungen bei der Arbeit mit dem »inneren Kind« 8.5 Das Konzept vom »inneren Kind« als Farce und Karikatur 8.6 »Verbitterungsstörung«, Weisheitstherapie und soziale Phantasie 8.7 Das »innere Kind« in der Imagination 9. Das spielerische Kombinieren verschiedener Imaginationen 9.1 Das »hilfreiche Wesen« im Einsatz oder: Ein Bündnis fürs Leben 10. Imaginative Neuschöpfungen als Originale 10.1 Die Schale der Vergebung 10.2 »Flaschengeister«, Aktendeckel und sonstige Gegner 11. Ein imaginativer Höhepunkt als Neukomposition 11.1 Die Motive der Imagination 12. Variationen zu einem Thema: Achtsamkeit und Selbstfürsorge oder: Wie die Poesie im Leben Einzug hält 13. Therapeutisch imaginative Kreativität bei der Arbeit mit »harten Nüssen« 13.1 Imagination paradox für »harte Nüsse« 14. Kleine Strukturarbeiten und Inszenierungen um Lösungs- und Zaubersätze 15. Ein Geschenk zum Abschied, aber nicht zum Schluss: »Grundlos vergnügt« Kontaktadresse des Autors Literatur

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Die Seele auf die Reise schicken