Beschreibung
Alfred Kerr als großer Menschenbeobachter: nicht im Theater diesmal, sondern unterwegs per Schiff, per Zug, per Esel - immer in Laune, Personen und Situationen mit knappen Strichen lustvoll zu umreißen. Und Alfred Kerr als Beobachter von Tieren: 'Dank an das Glück', das sie vermitteln können, aber auch 'Gruß an den Schmerz', das Leid der Kreatur. 'Das Ganze bleibt einer von jenen Zwischenfällen, an die man sich noch im Sarg erinnert. Die frische Märzenmeersonne des Südens lag über allem. Der Tag lachte.' Alfred Kerr
Autorenportrait
Alfred Kerr (ursprünglich Kempner), Deutschlands meistbewunderter und meistgehaßter Theaterkritiker seiner Zeit, wurde 1867 in Breslau geboren und studierte Literaturwissenschaft in Berlin.Er war Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften, unter anderen an der Breslauer Zeitung, am Tag, dem von ihm geleiteten zweiten Pan und am Berliner Tageblatt. In Buchform veröffentlichte er, neben einer fünfbändigen Sammlung seiner kritischen Arbeiten, vor allem Reiseprosa und Gedichte. 1933 Flucht aus Deutschland. Mühselige Existenz, erst in Paris, später in London. 1948 erlitt er, als Besucher in Hamburg, einen Schlaganfall und nahm sich das Leben.
Leseprobe
'Manchmal schrien er und ich Verse der Göttlichen Komödie abwechselnd über das Wasser. Und alles taumelte vor Lachen auf dem sich hebenden und senkenden Deck; und weil die Sonne auf die Wellenspritzer schien, gab es einen anderthalb Meter langen Regenbogen, der immer kam und immer ging. Und ich weiß jetzt, dass in dieser Stunde das Glück zwei Schritte von mir stand. Es war immer zwischen uns und lief mit über das Deck. '