Beschreibung
Es gibt kaum eine Regel, die eine so umfassende Gültigkeit hat wie das 80/20-Prinzip. Es besagt, dass 80 Prozent des Erfolgs auf 20 Prozent der eingesetzten Mittel zurückgehen - und das trifft selbst auf außerwirtschaftliche Bereiche zu. Richard Koch zeigt in diesem Standardwerk, mit einem neuen Vorwort des Autors in der 4. Auflage, dass das 80/20-Prinzip auf alle Bereiche des Geschäftslebens anwendbar ist, und erklärt, wie das Prinzip die unternehmerische Effizienz um ein Vielfaches steigern kann.
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Autorenportrait
Richard Koch ist erfolgreicher Unternehmer, Investor und Strategieberater. Er war unter anderem Partner bei Bain & Company. Koch machte das 80/20-Prinzip über die Wirtschaft hinaus bekannt.
Leseprobe
Vorwort zur neuen Ausgabe Ich schrieb die Erstausgabe 1996 in Südafrika und kam 1997 im sogenannten Sommer nach London, um die Werbetrommel für mein Buch zu rühren. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich einen Radio- und Fernsehsender nach dem anderen aufsuchte, nur um festzustellen, dass mein Beitrag im letzten Moment abgesetzt worden war. Und selbst wenn ich tatsächlich einmal auf Sendung gehen durfte, schien niemand von den Erkenntnissen eines obskuren italienischen Ökonomen des späten 19. Jahrhunderts hören zu wollen. In einer Talkshow wollte eine berühmte Gesprächspartnerin von mir wissen, was ich denn hier suche, schließlich seien es ja nicht meine Ideen, über die ich spräche. Ich wünschte, ich könnte behaupten, mir wäre spontan die Entgegnung eingefallen, dass auch ein gewisser Jesus bei der Verbreitung seiner Überzeugungen auf seine Jünger und den heiligen Paul angewiesen war, ohne die das christliche Gedankengut vermutlich unbekannt geblieben wäre, doch mir fehlten schlichtweg die Worte. Ich kehrte maßlos enttäuscht nach Kapstadt zurück. Und dann geschah ein kleines Wunder: Mein britischer Verleger, der am Umsatz beteiligt und für seinen Pessimismus bekannt war, schickte mir ein Fax (kennen Sie so etwas noch?), in dem es hieß, dass sich das Buch trotz des PR-Fiaskos sehr gut verkaufte. Mittlerweile wurden weltweit über 700.000 Exemplare an den Mann und die Frau gebracht, und das Buch wurde in 24 Sprachen übersetzt. Mehr als ein Jahrhundert, nachdem Vilfredo Pareto das ungleiche Verhältnis von Ursache und Wirkung entdeckt, und eine Dekade, nachdem ich seine Theorie neu interpretiert hatte, lässt sich nun wohl ohne Einschränkung behaupten, dass das 80/20-Prinzip auch heute noch unverändert gilt. Es gab zahlreiche - überwiegend positive - Reaktionen sowohl von meinen Lesern als auch von den Kritikern. Viele Menschen, wohl mehrere Hunderttausend, fanden mein Buch überaus nützlich und haben es nicht nur im Berufs-, sondern auch im Privatleben erfolgreich eingesetzt - Tendenz steigend. Das 80/20Prinzip hat zwei gegensätzliche Dimensionen: Einerseits ist es eine statistische Beobachtung, ein nachgewiesenes Muster unveränderlich, quantitativ, zuverlässig und aussagekräftig. Wie geschaffen also für all diejenigen, die mehr aus sich und ihrem Leben machen wollen, die besser als ihre Mitmenschen sein wollen. Oder für diejenigen, die den Gewinn steigern und den damit verbundenen Aufwand und die Kosten senken wollen, und denen es vor allem um Effizienz definiert als Ergebnis minus Aufwand geht. Wenn wir die seltenen Ausnahmefälle, in denen das Ergebnis im Verhältnis zum Aufwand außergewöhnlich gut ist, herausfinden, können wir bei jeder Aufgabe, die sich uns stellt, unsere Effektivität erheblich steigern. Somit lassen sich unsere Leistungen steigern, während gleichzeitig die Arbeitsbelastung sinkt. Und dann gibt es noch die andere Dimension des 80/20-Prinzips: ungreifbar, mystisch, unheimlich, ja geradezu magisch, zumindest in der Hinsicht, dass dieses Zahlenverhältnis mit einem Mal überall auftaucht, auch wenn es nicht um Effizienz geht, sondern um sämtliche anderen Aspekte des menschlichen Lebens, die es lebenswert machen. Das Gefühl, dass wir alle auf irgendeine Weise miteinander und mit dem Universum verbunden sind, und dass dafür sogar eine mysteriöse Gesetzmäßigkeit gilt, die wir nur begreifen müssen, um unser Leben ändern zu können, versetzt uns in ehrfürchtiges Staunen. Rückblickend lässt sich sagen, dass ich in meinem Buch einfach nur das Anwendungsgebiet des 80/20-Prinzips erweitert habe. Vor dem Erscheinen meines Buchs war es in der Geschäftswelt ein bekanntes Instrument zur Effizienzsteigerung, doch soweit ich weiß, hat es vorher noch niemand angewendet, um seine Lebensqualität zu verbessern und seinem Leben mehr Sinn und Tiefe zu verleihen. Erst im Rückblick habe ich den Dualismus dieses Prinzips in vollem Maße erkannt und festgestellt, dass der Spannungsbogen zwischen diesen beiden Dimensionen zwar befremdlich, aber zugleich auch vollkommen ist. Wie ich in dem neuen Kapitel dieses Buchs noch erläutern werde, steht dieser Spannungsbogen für das Yin und Yang des 80/20-Prinzips, für die Dialektik, bei der sich die Gegensätze Effizienzsteigerung und persönliches Lebensglück harmonisch ergänzen. Ersteres bereitet den Boden für ein sinnvolleres und tiefgründigeres Leben, während Letzteres von uns verlangt, dass wir uns über die wenigen Dinge, die in unserem Arbeitsleben, unseren Beziehungen und unseren sämtlichen anderen Aktivitäten von Bedeutung sind, im Klaren sind. Natürlich stieß meine Neuinterpretation von Paretos Prinzip nicht nur auf Begeisterung. Ich war selbst überrascht zu erfahren, dass man mein Buch anscheinend nur lieben oder hassen kann. So gab es zahlreiche überzeugte Anhänger meiner Theorie, die mir schrieben, dass mein Buch ihr Berufs-, aber auch Privatleben von Grund auf verändert hatte, während andere sich eindeutig davon distanzierten, das 80/20-Prinzip auch auf den privaten Bereich anzuwenden, und aus ihrer mangelnden Zustimmung keinen Hehl machten. Zunächst verstörte mich diese Polarität, doch ich habe gelernt, mich auch über die kritischen Stimmen zu freuen. Schließlich habe ich mich nur ihretwegen noch tiefer mit dem 80/20-Prinzip auseinandergesetzt und bin nun in der glücklichen Lage, seinen Dualismus noch besser zu verstehen. Den Beweis dafür liefere ich Ihnen im letzten Kapitel dieser Neuauflage. Was ist neu an dieser Ausgabe? Am besten, ich falle gleich mit der Tür ins Haus: Weniger ist oft mehr. Aus diesem Grund habe ich das letzte Kapitel der englischsprachigen Erstausgabe ersatzlos gestrichen. Zugegeben, dabei handelte es sich um den missglückten Versuch, das 80/20-Prinzip auf die Gesellschaft und die Politik anzuwenden. Alle anderen Kapitel stießen überwiegend auf positive Kritik und lediglich vereinzelt auf negative Reaktionen, doch das letzte Kapitel wurde von nahezu allen Lesern verrissen. Nun gut, ich habe mich davon getrennt und halte lediglich an einem Satz daraus fest, und zwar dem Appell an alle, die Zügel in die Hand zu nehmen und das Leben neu anzupacken. Es gibt ein neues letztes Kapitel, "Die zwei Dimensionen des 80/20-Prinzips". Darin erfahren Sie die Quintessenz aus Buchbesprechungen, Diskussionen, Briefen und E-Mails aus über einem Jahrzehnt. Außerdem habe ich die besten Kritiken aufgegriffen, kategorisiert und analysiert. Ich bin mir sicher, dass damit eine neue Bewusstseinsebene möglich ist und wir einen noch tieferen Einblick in die Kraft des 80/20-Prinzips gewinnen können. Zu guter Letzt möchte ich mich bei allen bedanken, die ihren Beitrag zu der Diskussion des 80/20-Prinzips geleistet haben, die hoffentlich noch lange Zeit anhalten wird. Mein herzlicher Dank allen! Ebenso wie ich etwas in Ihrem Leben bewegt habe, haben Sie meines verändert. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Richard Koch richardkoch@btinternet.com Estepona, Spanien, im Februar 2007 Vorwort zur deutschen Ausgabe Es erfüllt mich mit besonderer Freude, meinen deutschen Lesern dieses Vorwort schreiben zu können - und das aus vier nur dem Anschein nach unterschiedlichen Gründen: Erstens habe ich, mein Name wird es Ihnen bereits verraten haben, deutsches Blut in den Adern. Es gibt eine Kochsche Familienbibel aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Offensichtlich zog mein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater, ein Kürschner aus Hannover, im 18. Jahrhundert in den Süden Englands. Vielleicht erklärt das, weshalb ich so gerne nach Deutschland komme und mich bei Ihnen stets zuhause fühle. Weiter lassen sich unsere deutschen Wurzeln leider nicht zurückverfolgen, was dazu geführt hat, dass mir jeder "Koch" eine Cousine, ein Cousin und jeder Deutsche ein entfernter verschollener Verwandter ist. Zweitens habe ich ein Zuhause in Portugal, wo ich jahrelang gelebt habe und wo ich heute noch drei, vier Monate im Jahr verbringe. Es ist ein Traum von einem Anwesen, das von Deutschen geba...
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Die Effektivitätsformel