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Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft

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Erschienen am 18.09.2006, 19. Auflage 2006
20,99 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593414676
Sprache: Deutsch
Umfang: 374 S., 3.32 MB
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Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Die Rede vom geteilten Deutschland lässt uns spontan an den innerdeutschen Ost-West-Konflikt denken. Doch Deutschland bietet ein Bild vielfältiger sozialer Gegensätze ob arm versus reich, alt versus jung oder erwerbstätig versus arbeitslos. Welche Gräben durchziehen unsere Gesellschaft und wie bestimmen sie die künftige soziale Entwicklung in Deutschland?

Autorenportrait

Dr. Reinhard K. Sprenger, promovierter Philosoph, gilt als profiliertester Managementberater und Führungsexperte Deutschlands. Zu seinen Kunden zählen nahezu alle großen DAX-Unternehmen; er lebt in Zürich und Santa Fe, New Mexiko. Sprenger ist bekannt als kritischer Denker, der nachdrücklich dazu auffordert, neues Denken und Handeln zu wagen.

Leseprobe

Aus der Einleitung:Bei der Bundestagswahl im September 2005 zeigte sich Deutschland von seiner gespaltenen Seite. Die beiden großen Volksparteien konnten praktisch gleich viele (oder wenige) Zweitstimmen auf sich vereinigen, und die Landkarte mit der Verteilung der Direktmandate zwischen Christ- und Sozialdemokratie teilte Deutschland in eine schwarze und eine rote Hälfte. Doch nach dem Willen beider Seiten sollte die sichtbare Spaltung Deutschlands in zwei politische Lager nicht von allzu langer Dauer sein. Den obligatorischen wahlabendlichen Abgrenzungsreflexen (einschließlich des unmittelbar legendär gewordenen, aggressiv-autistischen Auftritts des bis dahin amtierenden Bundeskanzlers) folgte alsbald der Ruf nach Konsens und nach der Zusammenarbeit der beiden Großparteien im Interesse eines höheren Gutes namens Gemeinwohl. Die seither bestehende Große Koalition bindet Christ- und Sozialdemokraten - bisweilen mehr schlecht als recht, aber im Grundsatz doch - institutionell, personell und legitimatorisch aneinander und symbolisiert zugleich den parteiübergreifenden Willen, Deutschland aus der (interessen-)politischen Selbstblockade zu befreien. Die Fußballweltmeisterschaft im Sommer 2006 hat die beiden aus der Bundestagswahl hervorgegangenen politischen Impulse zumindest kurzfristig verstärkt: Das überraschend erfolgreiche Abschneiden der gastgebenden (mit amerikanischen Methoden wiederbelebten) Nationalmannschaft wurde in breiten Kreisen der Öffentlichkeit als Ausweis und Initialzündung deutscher Reformfähigkeit gedeutet. Zugleich diente die allgemein - und offenbar nicht nur in Deutschland selbst - als ebenso untypisch wie erlösend empfundene Begeisterung der Deutschen für ihre Elf und deren Trainer als endlich sicht- und spürbares Zeichen jener gesellschaftlichen Einheit, die das Land nach 1989, allen finanziellen Bemühungen und politischen Sonntagsreden zum Trotz, nicht hat herstellen können. Wird also für das damals kurzzeitig glücklichste Volk der Welt am Ende doch noch alles gut?Der Blick des vorliegenden Bandes geht weiter. Indem er die Phänomenologie deutscher Spaltungen in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen stellt, befragt er die deutsche Gesellschaft - oder genauer: die deutsche Sozialwissenschaft als deren professionelle Beobachtungs- und Beschreibungsinstanz - nach der theoretischen und empirischen Plausibilität gesellschaftlicher Einheitsvorstellungen. Seine 20 Autoren und Autorinnen beschreiben soziale Differenzierungs-, Spannungs- und Konfliktlinien dieser Gesellschaft, die die Frage nach ihrer Einheit auf eine veränderte Grundlage stellen. Ihre hier versammelten Beiträge zu gesellschaftlichen Gegensätzen beziehungsweise Entgegensetzungen, die - so die Ausgangsannahme - auch das Alltagsbewusstsein der auf deutschem Territorium Lebenden strukturieren, sollen zum einen die zeitdiagnostische Kraft sozialwissenschaftlicher Analyse erweisen. Und sie dienen zum anderen dazu, die politisch und gesellschaftlich - aber eben nicht zuletzt auch sozialwissenschaftlich - reproduzierte Idee einer Einheit der deutschen Gesellschaft in Frage zu stellen. Die Lektüre der 17 auf diese Einleitung folgenden Abhandlungen ergibt vielmehr, jedenfalls in der Wahrnehmung und Interpretation der Herausgeber dieses Bandes, das mosaikartige Bild von Deutschland als einer Gesellschaft, die Einheit allenfalls in der Vielzahl ihrer politischen und kulturellen, materiellen und symbolischen Spaltungen und Abspaltungen findet.

Inhalt

nhaltEinleitung: Deutschland zwischen Einheit und Spaltung 7Stephan Lessenich und Frank NullmeierArm - Reich28Hans-Jürgen Andreß und Martin KronauerBeschäftigt - Arbeitslos53Wolfgang BonßSicher - Prekär73Berthold VogelKapital - Arbeit92Heiner GanßmannAlt - Jung115Martin KohliFrauen - Männer136Christine WimbauerEltern - Kinderlose58Claus LeggewieGebildet - Ungebildet175Heike Solga und Justin PowellElite - Masse 191Michael HartmannOst - West209Karl-Siegbert RehbergNord - Süd234Karl Friedrich Bohler und Bruno HildenbrandStadt - Land256Hartmut HäußermannDeutsche - Ausländer 273Dietrich ThränhardtGläubig - Ungläubig295Heinz BudeLinks - Rechts 313Frank NullmeierBeweglich - Unbeweglich336Stephan LessenichGewinner - Verlierer 353Sighard NeckelAutorinnen und Autoren372

Schlagzeile

Analyse statt Alarmismus

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