0

Am besten wirst du Arzt

So unterstützen Sie Ihr Kind wirklich bei der Berufswahl

Erschienen am 15.03.2012, 1. Auflage 2012
Auch erhältlich als:
29,00 €
(inkl. MwSt.)

Lieferbar innerhalb ca. 1 - 2 Wochen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593395678
Sprache: Deutsch
Umfang: 232 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Die Entscheidung für einen Beruf gehört zu den wichtigsten Schritten im Leben Ihres Kindes. Die Karriereexpertin und Bestsellerautorin Svenja Hofert zeigt, was Sie wissen müssen, um Ihr Kind bei der Berufswahl optimal zu unterstützen: Welche Trends gibt es auf dem Jobmarkt und was bedeuten sie für Ihr Kind? Welche Studiengänge und Ausbildungen eröffnen ungeahnte Möglichkeiten - und welche nicht? Welche Berufe haben wirklich Zukunft? Mit einem Fünf-Stufen-Plan begleiten Sie Ihr Kind auf dem Weg ins Berufsleben, ohne es zu bevormunden.

Autorenportrait

Svenja Hofert ist Expertin für neue Karrieren und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Entwicklungen des Arbeitsmarkts und Prognosen für die Zukunft. Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen zu beruflichen Themen und hat bereits zahlreiche Bestseller geschrieben. Derzeitiger Berufswunsch ihres neunjährigen Sohnes: Sportreporter.

Leseprobe

Zwei moderne Familiendramen Der Sohn "Am besten wirst du Arzt", empfiehlt die Mutter ihrem Sohn. "Ärzte werden immer gebraucht. Du kannst damit auch heute noch Geld verdienen, wenn du nicht gerade Hausarzt wirst. Werde Radiologe. So wie Onkel Peter, der hat eine Praxis und kann sich einen Porsche leisten." "Am besten wird er Rechtsanwalt", meint der Onkel, als er in der Familie über seinen Neffen spricht. "Mit Jura liegt man nie falsch." Die Mutter protestiert. "Aber ! Anwälte stehen doch heute auf der Straße und verdienen Hungerlöhne. Onkel Hans hat eine Kanzlei für Straßenverkehrsrecht und musste sich neulich Geld bei seiner alten Mutter leihen." "Ich will aber kein Arzt werden, und Jura interessiert mich auch null Komma null", erwidert der Sohn. "Ich will im Moment gar nichts werden - ich bin erst 15." Die Tochter "Am besten lernt sie in der Bank, da hat sie was Sicheres und Solides in der Hand. Unsere Familie hatte immer schon mit Geld zu tun", argumentiert Papa. "Sie soll lieber gleich studieren. Mit BWL kann sie nichts falsch machen. Damit kann sie alles werden und Karriere machen. Mit einer Lehre kommst du doch heute nicht mehr weiter", meint Mama. "Ich will aber was mit Medien machen, Papa! Bank ist total langweilig", entrüstet sich die Tochter. "Kind, überleg dir das. Mach doch ein duales Studium, da übernehmen dich die Arbeitgeber ganz sicher. Das hat einen so guten Ruf." "Ihr seid doof!", ruft die Tochter, bevor sie die Tür zuknallt und sich für Germanistik einschreibt. Liebe Eltern, auch Sie haben ein Kind, das kurz vor dem Schulabschluss steht? Sie möchten wissen, was Sie tun können, um ihm bei der Berufswahl zu helfen? Für Sie habe ich dieses Buch geschrieben. Denn die Anfragen von Eltern häufen sich in den letzten zwei, drei Jahren. Zunehmende Verunsicherung macht sich bei Eltern und Kindern breit - kein Wunder bei all den widersprüchlichen Nachrichten und der wachsenden Vielfalt von Möglichkeiten. "Können Sie sich bitte meinen Sohn anschauen?", fragt der Vater. Der Sohn hat gerade Abitur gemacht, weilt jetzt im Ausland und sein Dad macht seine Termine. "Nur damit er nicht in die falsche Richtung rennt. Eher zur Vorsorge", erklärt der besorgte Papa. Dann sitzt Finn in meinem Büro und lässt die Schultern hängen. Die Oma beharrte auf einem richtigen Ausbildungsberuf. Die Mitschüler empfahlen eine Karriere bei Porsche oder Daimler, Hauptsache, ein bekanntes Unternehmen. Sein Vater, der Arzt, hatte ihm alle Wege offen gelassen und ihn zu mir geschickt. "Mein Kopf war voll", klagt er. Kurz vor dem Abitur hatte er noch gedacht: "Am besten wirst du Arzt wie Papa." Dann überrumpelte ihn die Prüfungsangst und brachte ihm eine Durchschnittsnote von 2,9 ein. Also Informatik? Oder doch BWL? Oder Eventmanagement? "Mach doch das", sagen die einen. "Mach das bloß nicht", die anderen. "Bist du verrückt?", meint die Mutter, als Finn Architektur studieren will. Der Junge ist völlig aus dem Konzept: Informations-Overkill, Beeinflussungszange. Willkommen in der schönen neuen Karrierewelt, in der wir Helikopter-Eltern um unsere Kinder schwirren. Wir wollen nichts falsch machen - und machen deshalb nichts richtig. So schön sie sein mögen, die vielen neuen Möglichkeiten, so viele Fragezeichen hinterlassen sie auch. Die Qual der Wahl verunsichert uns Eltern, unsere Kinder, ja, uns alle zusammen. Ich bin überzeugt, dass wir unseren Kindern bei den ersten beruflichen Entscheidungen helfen müssen - auch um sie vor den vielen unqualifizierten Meinungen zu schützen. Ich glaube nicht an den Erfolg elterlichen Schulterklopfens à la "Wird schon werden". Genauso gefährlich finde ich es, auf Basis eigener Berufs- und Karriereerfahrungen Empfehlungen wie "Am besten wirst du Arzt" auszusprechen (oder auch das Gegenteil "werde bloß nicht "). Der Titel dieses Buchs ist also ironisch zu verstehen. Ich gehe mit diesem Buch einen anderen Weg: Zunächst gebe ich Ihnen einen Ausblick auf die neue Arbeits- und Karrierewelt, dann die wichtigsten Informationen zu Ausbildung und Studium und lasse Sie schließlich im Praxisteil mit Ihrem Kind zusammenarbeiten: Teamwork eben. Als Eltern dürfen wir uns einmischen, auch wenn es die Pädagogen nervt. Wir müssen informieren, Möglichkeiten zeigen und bewerten helfen. Dazu brauchen wir viel mehr Wissen als früher. Dieses Wissen beschert uns weder der Blick in die Zeitungen und die Online-Jobportale noch unser eigener Job. Wir müssen also etwas tun, wozu Lehrer, denen die sogenannte "freie Wirtschaft" oft reichlich fernliegt, zu einem großen Teil selbst nicht in der Lage sind. Wir als Eltern haben Einfluss, und wir müssen diesen nutzen. Unsere eigenen Karrieren sind teils geradlinig, teils im Zickzack verlaufen. Vielleicht haben wir Abfindungsverträge in den Händen gehalten, unter Kollegen- und Cheffrust gelitten, Begrenzungen erlebt, sind als Frau an die gläsernen Decken der Männerwelt gestoßen. Vielleicht aber haben wir als Quereinsteiger in einem ganz anderen Berufsfeld als dem erlernten unsere Bestimmung gefunden. Manche haben vielleicht die Welt der Minijobs und der Zwangs-Selbstständigkeiten kennengelernt - andere den Sprung in die freiwillige Selbstständigkeit gewagt und würden nie wieder ein festes Angestelltenverhältnis eingehen. Wir lesen ständig, wie unsicher die Arbeitswelt sein soll, hören von schwankenden Gehaltskurven und gegensätzlicher Entwicklung des Arbeitsmarktes, vom angeblichen Fachkräftemangel und dem "Schweinezyklus"2. Es begegnen uns neue Berufe, Studiengänge und Möglichkeiten, immer mehr Möglichkeiten. Das schürt die Angst vor falschen Entscheidungen des eigenen Kindes. Es soll ihm ja später gutgehen. Wir haben Verantwortung. Als Beraterin erlebe ich täglich die Auswirkungen falscher, von Mama, Papa und Onkel Dieter mitbestimmter Entscheidungen - sie wirken oft auch noch bei 40-Jährigen nach, halten manche geradezu gefangen! Frust und Ärger, sogar Traurigkeit über verpasste Chancen und die verzweifelte Suche nach dem Traumjob kommen immer häufiger und immer früher. "Hätte ich gewusst, was möglich ist, wäre ich einen anderen Weg gegangen", sagen die einen. "Hätte ich doch überhaupt einmal nachgedacht", sagen die anderen. Alle bewerten es aber letztendlich positiv, wenn sie über ihre Berufsentscheidung nachdenken und nicht einfach spontanen Eingebungen und dem Zufall folgen. Sie müssen als Eltern wissen, dass die Arbeitswelt Ihrer Kinder nicht mehr wie die Ihre ist. Sie sollten erfahren, wie sich Karrieren ändern und was Arbeit morgen für Ihr Kind bedeutet. Damit Sie Hilfe zur Selbsthilfe bieten können. Das schließlich macht einen guten Berater aus. Er nimmt keine Entscheidungen ab. Er sortiert und empfiehlt mit Blick auf das Kind und seine Bedürfnisse und Möglichkeiten. Mit "er" meine ich natürlich auch "sie", so wie ich auch immer Jungen und Mädchen im Blick habe, wenn die Rede ist von Ihrem Kind, Junior oder Sprössling. Diese Vereinfachung macht das Buch einfach lesefreundlicher. Danke für Ihr Verständnis. Viele neue Erkenntnisse auf der Reise durch unsere neue Arbeits- und Karrierewelt wünscht Svenja Hofert Teil 1 Vorschau: Wie sich die Arbeitswelt Ihres Kindes ändert Den Arzt gab es schon im antiken Ägypten. Solch alte Berufe besitzen heute Seltenheitswert. Spätestens seit der Jahrtausendwende wachsen immer neue Jobs auf dem technologiegedüngten Berufsboden. Diese Jobs kennen diejenigen nicht, die mit einem so "alten" Beruf wie dem des Arztes und den Karrierevorstellungen des letzten Jahrhunderts durchs Leben gegangen sind. Wir als Eltern sind der wichtigste Ansprechpartner für die Berufswahl unserer Kinder. Doch wie sollen wir sie beraten, wenn wir nur unsere Welt kennen und gar nicht wissen, wie die Arbeitswelt heute und morgen aussieht? Was wird aus der Arbeit, wie wir sie kennen? Was wird aus Berufen, Funktionen - und wie sehen Karrieren von morgen aus? Jedes Jahr spüre ich mehr, wie die Zeiten sich ändern und der Arbeitsm...

Schlagzeile

Für den perfekten Start in die Arbeitswelt der Zukunft