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Hindenburg

Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler

Erschienen am 02.03.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570550793
Sprache: Deutsch
Umfang: 1117 S., 100 s/w Illustr., mit Abbildungen
Format (T/L/B): 5 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Hindenburg - eine deutsche Karriere Paul von Hindenburg ist eine der zentralen historischen Figuren in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der als Held verehrte 'Sieger von Tannenberg' war maßgeblich an entscheidenden Wendepunkten der deutschen Geschichte beteiligt. Mit Wolfram Pytas Buch liegt die erste umfassende Biografie Hindenburgs und seiner Zeit vor.Als politischer Akteur wirkte Hindenburg (1847-1934) zu einer Zeit, in der sich die Ereignisse in Deutschland und in Europa überschlugen: Kriegsniederlage und Revolution führten das Reich in eine tiefe Krise, Inflation und Weltwirtschaftskrise stürzten die Weimarer Republik in heftige Turbulenzen. Die Welt war aus den Fugen, und Hindenburg bestimmte an entscheidender Stelle die Geschicke Deutschlands mit, so etwa beim Sturz der Monarchie im November 1918, oder im Januar 1933, als er Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte. Hindenburg war eine Herrscherpersönlichkeit, die in drei politischen Systemen Entscheidungen von welthistorischer Dimension traf. Wolfram Pyta, der beste Kenner Hindenburgs, erzählt in seinem Buch die Geschichte einer atemberaubenden politischen Karriere, die im Kaiserreich begann, die Republik überdauerte und während der Diktatur endete. Thesenfreudig und umfassend, originell und anschaulich: Eine historische Biographie, die Standards setzt; ein Muss für jeden historisch interessierten Leser Ausstattung: mit Abbildungen

Autorenportrait

Wolfram Pyta, geboren 1960 in Dortmund, leitet als Universitätsprofessor die Abteilung für Neuere Geschichte am Historischen Institut der Universität Stuttgart sowie die Forschungsstelle Ludwigsburg zur NS-Verbrechensgeschichte. 2007 erschien bei Siedler seine vielgelobte Biographie "Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler", 2015 folgte "Hitler. Der Künstler als Politiker".

Leseprobe

Eine mehr als respektable Offizierskarriere Paul von Hindenburg war schon fast 67 Jahre alt, als er ins Rampenlicht der Geschichte trat und aus dem preußisch-deutschen Offizier eine historische Figur wurde. Als man ihn nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus dem Ruhestand zurückholte, beförderte ihn nicht zuletzt der Zufall binnen kurzem an die Spitze der deutschen Truppen im Osten, wo er zum populärsten Deutschen aufstieg. Dieser wahrlich atemberaubende zunächst militärische und dann mehr und mehr politische Aufstieg Hindenburgs war nicht mehr zu erwarten gewesen. In seiner Berufslaufbahn deutete bis zum August 1914 nichts darauf hin, daß sein Name einstmals die Schlagzeilen beherrschen sollte. Infolgedessen sind die dokumentarischen Zeugnisse der 67 Jahre von 1847 bis zum August 1914 mehr als dürftig. Hindenburg führte bis dahin das unspektakuläre Leben eines preußisch-deutschen Militärs, der das Licht der Öffentlichkeit nicht suchte. Vor seiner militärischen Reaktivierung war er nur einem kleinen Kreis militärischer Insider bekannt; nach dem kometenhaften Aufstieg war jedoch ganz Deutschland begierig, mehr über den neuen Nationalhelden zu erfahren. Die erste zuverlässige Biographie Hindenburgs erschien bereits 1915. Sie war das Werk seines literarisch ambitionierten elf Jahre jüngeren Bruders Bernhard und enthielt zahlreiche Dokumente und fotografische Zeugnisse. Aufgrund ihres Materialreichtums ist diese Schrift auch heute noch unentbehrlich, wenn man die beruflichen und privaten Schritte Paul von Hindenburgs von 1847 bis 1914 verfolgen will. Auch das hier vorliegende Werk stützt sich auf diese Publikation, reichert sie aber um zum Teil bislang unbekannte Dokumente an. Allerdings geht es hier nicht darum, das Leben Paul von Hindenburgs bis zum August 1914 in erschöpfender Ausführlichkeit nachzuzeichnen, denn dafür reicht die magere Quellenlage nicht aus. Vielmehr sollen die vorliegenden Zeugnisse daraufhin befragt werden, ob sich aus ihnen eine militärische und politische Grundauffassung herauslesen läßt, die dem Generalfeldmarschall des Jahres 1914 und dem späteren Reichspräsidenten als verläßlicher Kompaß diente. Die Frage lautet also: Gab es grundlegende Prägungen in Hindenburgs ersten 67 Jahren, die sein Leben als Feldmarschall und später als Reichspräsident bestimmt haben? Betrachten wir zunächst die militärische Laufbahn Hindenburgs bis zur Übernahme eines Regiments im Jahre 1893. Bereits in diesen 36 Jahren hat der aufstrebende Offizier Grundauffassungen verinnerlicht, die sein militärisches Credo bestimmten und sich im Ersten Weltkrieg nachdrücklich bemerkbar machen sollten. Man wird Hindenburg nicht gerecht, wenn man ihn als reine Soldatennatur begreift, deren geistiger Horizont nicht über das preußische Exerzierreglement hinausreicht. Er selbst verstand sich als kriegswissenschaftlich ausgebildeter Militär, der die Schlachten gewissermaßen lesen konnte; und er fühlte sich den Nur-Soldaten, denen es an einer solchen fundierten Ausbildung fehlte, turmhoch überlegen. Schon in jungen Jahren zählte er zur militärischen Führungsreserve und konnte sich berechtigte Hoffnungen auf eine beachtliche militärische Karriere ausrechnen. Die Grundlagen für Hindenburgs Laufbahn wurden früh gelegt. Schon als Kind lernte er das militärische Leben kennen, und er hat sich wohl niemals etwas anderes gewünscht, als Offizier zu werden. Das Soldatische lernte er aus nächster Nähe durch seinen Vater Robert kennen, der sich ebenfalls dem Dienst im Waffenrock verschrieben hatte. Als Paul von Hindenburg am 2. Oktober 1847 in Posen das Licht der Welt erblickte, war sein Vater dort als Leutnant stationiert. Angesichts der Neigungen des Knaben war es nur konsequent, daß der junge Paul 1859 in eine Kadettenschule - im schlesischen Wahlstatt - eintrat. In diesen Einrichtungen verband man die schulische Ausbildung auf dem Niveau eines Realgymnasiums mit der Einübung militärischer Grundfertigkeiten. Paul von Hindenburg hat während der Kadette Leseprobe

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