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Von Berlin nach Jerusalem und zurück

Gershom Scholem zwischen Israel und Deutschland, Jüdische Religion, Geschichte und Kultur (JRGK) 23

Erschienen am 06.04.2020, 1. Auflage 2020
60,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525570357
Sprache: Deutsch
Umfang: 416 S., 16 Fotos
Format (T/L/B): 3.4 x 23.8 x 16.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

An einem Herbstmorgen 1923 lief ein kleines Schiff in den Hafen von Jaffa, Palästina, ein. Unter den wenigen Reisenden an Bord befand sich ein junger Jude aus Deutschland, der in der Jüdischen Wissenschaft des 20. Jahrhunderts Grundlegendes leisten und mit der Kabbalaforschung ein neues Forschungsfeld begründen sollte. Gershom Gerhard Scholem verließ Deutschland, um seinen zionistischen Traum im Land Israel zu erfüllen. In seiner 1977 erschienenen Autobiographie beschreibt er seine Emigration "von Berlin nach Jerusalem" als eine Einbahnbewegung. Und doch blieb Scholem auch nach seiner Auswanderung mit der jüdischen intellektuellen Welt in Deutschland in Kontakt: In den 1920er und 1930er Jahren veröffentlichte er zahlreiche Aufsätze in deutschen Zeitungen und Zeitschriften und arbeitete mit deutsch-jüdischen Verlagen zusammen. Auch in Palästina beteiligte er sich an verschiedenen Netzwerken von deutschsprachigen Migranten, wie etwa der Vereinigung Brith Schalom oder dem Pilegesh Kreis. Nach dem Holocaust reiste Scholem häufig in den deutschsprachigen Raum und kehrte über den Umweg der Schweiz allmählich in sein Geburtsland zurück: als zentrale Figur der Eranos-Tagungen im schweizerischen Ascona, als Herausgeber und Autor des Suhrkamp Verlags und nicht zuletzt als Fellow des neugegründeten Wissenschaftskollegs zu Berlin. In den letzten Jahren seines Lebens wurde Gershom Scholem in Deutschland nicht nur als akademische, sondern auch als moralische Autorität betrachtet. Gleichzeitig bot Berlin ihm, nach der Ernüchterung seines zionistischen Traums, eine Alternative für Israel. Dieses Buch erzählt und analysiert das Leben Gershom Scholem als eine Reise von Berlin nach Jerusalem - und zurück.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
Vandenhoeck & Ruprecht
ute.schnueckel@brill.com
Theaterstraße 13
DE 37073 Göttingen

Autorenportrait

Noam Zadoff ist Assistenz Professor am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck im Fach Israel Studien.

Leseprobe

Although Gershom Scholem presented his life in his autobiography as a one way movement from Berlin to Jerusalem, a closer look in mainly unpublished documents reveals a different picture. Since the moment of his arrival in Palestine in 1923 and until his death in 1982 he remained in close contact to the German speaking cultural and intellectual worlds. In the 1920ies and 1930ies he contributed to the Hebrew and Jewish cultural circles in Berlin, and even after the shock of the Holocaust he gradually returned to shorter and longer visits in Germany. In the postwar Federal Republic Scholem played a central role as a moral authority, who offered an alternative for young intellectuals to their corrupted father's generation. By doing so, the German-Israeli intellectual served as a generational link, bridging over the abyss created by the Holocaust. For Scholem himself this "return" was the outcome of a long process of disillusionment with his Zionist utopia.

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