Beschreibung
Mariano ist anders von Kindheit an, sein wunderliches Wesen macht ihn zum Außenseiter. Die Familie schickt ihn in die ferne Stadt, wo bereits seine Kleidung Spott erregt. Aber wenn Mariano seinem Instrument, der Arpa, sanfte und kraftvolle Töne entlockt, betrachten ihn die Frauen voll Bewunderung und Mitleid, die Männer tanzen dazu, ohne sich um den Spieler zu kümmern. Im Ort herrscht Don Aparicio, der weiße Rinderzüchter. Er holt den Musiker in seine Nähe, nennt den Indio gar Don Mariano. Aber in Don Aparicios Umkreis zu leben bedeutet Schutz und Gefährdung zugleich. Als eine junge Fremde in den Ort zieht, gerät die prekäre Ordnung ins Wanken. Das Verhängnis beginnt damit, daß Mariano einer dem Herrn lästig gewordenen Geliebten mit der Musik seiner Arpa beistehen will. Diese gewalttätige, zeremonielle, musikalische, verzauberte Welt aus Bergen, aus empfindsamen Pflanzen und Tieren, aus Wolfsmenschen mit steinernen Herzen. Mario Vargas Llosa
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Autorenportrait
José María Arguedas wurde 1911 in der Kleinstadt Andahuaylas in den peruanischen Anden geboren und wuchs dort im engen Kontakt mit den Indios auf. Dadurch lernte er auch ihre Sprache Quechua und ihre Kultur kennen, bevor er 1929 für ein Ethnologiestudium nach Lima ging. Nach abgeschlossenem Studium widmete er sich als Professor für Quechua ganz der Anthropologie. Er publizierte zahlreiche Essays zur Kultur der Quechua-Indianer und setzte sich aktiv für den Erhalt der Sprache und für die kulturelle Autonomie der Indios ein. Auch seine literarischen Werke haben die Quechua-Kultur und die Lebensverhältnisse und Probleme der Quechua-Indianer zum Thema. Arguedas ist einer der Begründer des Indigenismo in der lateinamerikanischen Literatur und gilt noch heute als die bedeutendste literarische Stimme der indigenen Kulturen Lateinamerikas. José María Arguedas nahm sich 1969 das Leben. Seine Erzählung Diamanten und Feuersteine ist 2002 erstmalig auf deutsch im Suhrkamp Verlag erschienen.