Beschreibung
So entdecken Frauen die Königin in sich
Eine in sich ruhende Frau muss ihre ''Königinnen-Energie'' leben. In den ersten 30 Lebensjahren baut sie als Prinzessin ihre Energie auf, in den nächsten 30 Jahren ihr Königinnenreich und in den letzten 30 Jahren unterstützt sie als Königinmutter die Jüngeren, anstatt mit ihnen zu konkurrieren.
Viele Beispiele zeigen, wie Frauen würde- und kraftvoll mit Anfeindungen und Verführungsversuchen umgehen.
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Kösel-Verlag GmbH & Co. Penguin Random House Verlagsgruppe G
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München
Autorenportrait
Rotraud A. Perner, geboren 1944, Psychotherapeutin / Psychoanalytikerin und promovierte Juristin, ist Universitätsprofessorin für Prävention an der Donau Universität Krems und Leiterin des Institut für Stressprophylaxe & Salutogenese (ISS) mit integrierte
Leseprobe
Begonnen hat alles 2005, am 8. März, dem Internationalen Frauentag. Da saß ich auf dem Podium der renommierten Wiener Volkshochschule Urania, um zum "Jahr der Jubiläen" (60 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs, 50 Jahre Staatsvertrag, 30 Jahre Fristenlösung) einem bestens qualifizierten Frauenpublikum die Frage zu beantworten: "Haben wir etwas zu jubilieren?" Wir Frauen nämlich. Nein, war die durchschnittliche Antwort aus dem Auditorium, gefolgt von zahllosen Beispielen, die von Glaswänden und gläsernen Decken, von Abwertungen, Ausbeutungen, Diskriminierungen und Behinderungen handelten - allesamt in klagendem, anklagendem Ton vorgetragen. "Man(n) lässt uns nicht." Die Worte der Griechenkönigin Helena - besser bekannt als Operettenfigur "Schöne Helena" - bei Goethe fielen mir ein. Gesprochen, als sie die Szene betritt, hinein zu wollen in die Zentren der Macht - oder auch nur "back stage" in den Kreis der Insider, um eigene Interessenlagen zumindest zur Sprache bringen zu können, wenn schon nicht zur eigenen Disposition. Irgendwann wurde mir dieses Betteln um Zulassung zu viel - es enthielt zu viel Resignation, zu viel Selbstmitleid, zu viel Devotion, zu wenig Initiative, zu wenig Mut, zu wenig Würde. "Sie alle sind Königinnen! Vergessen Sie das doch nicht!", rief ich ins Publikum. "Ausgebildet, zu führen, nicht zu dienen! Zumindest nicht irgendwelchen Knechten!" Und dann zeichnete ich ein Bild, woran die Frauen diese selbst schädigende Unterordnung erkennen könnten: an ihren hochgezogenen Schultern, an ihrer flachen Atmung, an ihren weinerlichen Stimmen, an ihrer zögerlich-vorsichtigen Wortwahl. Seitdem hat mich die Königin nicht mehr losgelassen. In zahlreichen Therapie-, Coaching- und Supervisionsstunden habe ich sie herbeigerufen - als Vorbild, zur Motivation und Mahnung. Und ich habe sie gesucht - in der Geschichte, in der Literatur, in meiner eigenen Biografie. Gefunden habe ich sie in Mary Stuart wie auch in ihrer Gegenspielerin Elizabeth I., bei Goethes Helena ebenso wie in Österreichs erster Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg. In der österreichisch-ungarischen Kaiserin-Königin Sisi wie in Queen Elizabeth II., in Grillparzers Medea, in Hillary Clinton. In Zeiten der Kraft wie in Zeiten der Schwäche. Mit lichten und dunklen Seiten. Und ich habe darauf geachtet bei meinen Klientinnen, aber auch bei mir selbst -, welche Auslöser die dunklen Seiten hervorrufen und wie sie zu lichten veredelt werden können. Das wollte ich aufschreiben, das wollte ich nicht nur mündlich weitergeben. Dann kam 2008 zuerst das Buch "Die-Mona-Lisa-Strategie" von Harriet Rubin auf den Markt und darin waren Kapitel wie "Königinnen leben Geschichte" und "Die Kraft weiblicher Würde". Einige Monate später erschien das Buch "Die Prinzessin ist tot - Es lebe die Königin!" von Rebecca Bellin-Sonnenburg - und ich wollte schon aufgeben, fühlte mich überrundet, haderte mit meiner übergroßen Arbeitsbelastung als Universitätsprofessorin wie als eigene Praxis führende Psychoanalytikerin, die mir nur nächtens Zeit zum Schreiben ließ und immer Fachpublizistik den Vorrang gegenüber populärer Schriftstellerei einräumte. Und wollte schon in genau die Falle tappen, vor der ich andere so zielsicher warnte, den Mutverlust und Kraftverlust. und fasste mich flugs an der eigenen Nase: Eine Königin konkurriert nicht kleinkrämerisch, sondern behauptet ihr eigenes Reich; andere Königinnen oder auch solche, die sich dafür halten, dürfen auch ihr Hoheitsgebiet haben. Wozu Konkurrenz? Die Geschichte zeigt ohnedies immer, früher oder später, wer führt oder nur verführt, wer geführt oder verführt wurde. Und noch etwas kam mir warnend in den Sinn: die wohlbekannte Erfahrung, von anderen gegen den eigenen Willen und gegen die eigene Selbstbewusstheit ins Rivalitätseck verfrachtet zu werden. Dahinter steckt meist eine klar erkennbare Projektion, vor allem von Männern, die sich gerne routiniert, daher auch lustvoll auf - offene oder verdeckte -Revierkämpfe einlass Leseprobe
Leseprobe