Beschreibung
Anna Quindlen ist eine der bekanntesten Journalistinnen Amerikas. Ihre Bücher werden von Kritik und Lesern gleichermaßen begeistert aufgenommen. "Niemand hat je auf dem Sterbebett gesagt: Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit im Büro zugebracht." Dieser Satz fasst zusammen, was Anna Quindlen ihren Lesern in ihrem wundervollen Brevier "Glücklich leben" mit auf den Weg gibt. Mit ihrer beinahe meditativen Anleitung zum Glücklichsein, die von stimmungsvollen Fotografien begleitet wird, möchte sie dazu verführen, einen Augenblick innezuhalten.
Autorenportrait
Anna Quindlen ist eine der bekanntesten amerikanischen Journalistinnen. Sie war lange Zeit als Kolumnistin für die "New York Times" tätig. 1992 erhielt sie den renommierten Pulitzerpreis. Inzwischen zählt sie in den USA zu den wenigen ganz großen Autorinnen, denen es gelingt, sowohl die Literaturkritik als auch das breite Publikum zu begeistern.
Leseprobe
Ich bin von meinem Beruf oder meiner Ausbildung her nicht sonderlich dazu qualifiziert, Ratschläge zu erteilen. Eingeweihte wissen, dass ich eine tolle Tomatensoße machen kann, und ich kenne etliche originelle Methoden, ein Baby beim Stillen zu halten, obwohl ich seit Jahren nicht mehr die Gelegenheit hatte, sie anzuwenden. Ich habe einen Blick für schöne Muster und überraschende Farbtupfer und eine wechselvolle, aber bisweilen erfolgreiche Zweitkarriere im Verkuppeln hinter mir. Allerdings habe ich nie meinen Doktor oder auch nur meinen Magister gemacht. Ich bin keine studierte Ethik-Lehrerin oder Philosophin oder Expertin auf einem bestimmten Gebiet. Jedes Mal, wenn ich eine Rede vor Schulabgängern halte, fühle ich mich ein bisschen wie eine Betrügerin. Und ich denke, dass der Rat des berühmten Baseballspielers Yogi Berra wohl auch nicht schlechter ist als andere: Wenn Sie zu einer Straßengabelung kommen, entscheiden Sie sich dafür! Ich kann nicht über Volkswirtschaft sprechen, über das Universum oder über die Alma Mater, wie Akademiker ihren Arbeitsplatz gerne nennen, wenn sie sich irgendwie großartig vorkommen. Ich schreibe Romane. Mein Arbeitsgebiet ist die menschliche Natur. Das wahre Leben ist eigentlich alles, was ich kenne. Verwechseln Sie die beiden nie, Ihr Leben und Ihre Arbeit. Das ist es, was ich Ihnen zu sagen habe. Das Zweite ist lediglich ein Teil des Ersten. Vergessen Sie nie, was ein Freund einst Senator Paul Tsongas schrieb, als dieser beschlossen hatte, nicht für eine Wiederwahl zu kandidieren, weil man bei ihm Krebs diagnostiziert hatte: »Niemand hat je auf dem Sterbebett gesagt: Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit im Büro zugebracht.«