Beschreibung
Eine Schiffsbesatzung in Angst und Schrecken - ein bestialischer Mörder ist unter ihnen Auf einem Schiff ereignet sich eine Reihe grausamer Morde, bei denen der Täter seine Opfer bestialisch hinrichtet und den Schauplatz seines Verbrechens mysteriös inszeniert, als würde er ein geheimnisvolles Ritual vollstrecken. Besonders bedrohlich ist, dass kein Mitglied der Mannschaft das Boot in den letzten Tagen verlassen hat - der Mörder muss unter ihnen sein. Lieutenant Craig Frewin gibt sein Bestes, um den Fall aufzuklären, doch als er denkt, dem Täter auf der Spur zu sein, ereignet sich ein neuer Ritualmord. Für Craig ist nur eine Sache klar: Die Besatzung hat es mit einer Bestie zu tun .
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Leseprobe
Edgecombe, 2. Januar 2007 Der eintönig graue Himmel filterte das Licht wie ein durchscheinendes Netz, durch das nur ein trüber Schimmer die Erde erhellte. Tausende von Soldaten warteten in ihren Zelten. Eine Kippe oder einen Zahnstocher im Mundwinkel, spielten sie Karten oder Würfel, andere hockten um Holzkisten herum und unterhielten sich. Einige Regimenter hatten sich schon eingeschifft und lebten an Bord der Kriegsschiffe, die an den zu Lagerplätzen umfunktionierten Kais festgemacht hatten. Das Warten zermürbte sie. Das Warten auf das Signal. Es würde zunächst eine Art von Gerücht sein, das, ausgehend vom Kommandoposten oder von der Offiziersmesse, innerhalb weniger Minuten die Männer erreichte, die hier eng zusammengedrängt dem Aufbruch entgegenfieberten. Dann müssten sie sich aufstellen. Aufbruch gen Süden in eine triste Zukunft, in der es nur zwei Möglichkeiten gäbe: den Angriff überleben oder umkommen. Das Generalitätsgebäude aus rotem Backstein mit weißem Kranzgesims beherrschte den Hafen. Lieutenant Craig Frewin stand im zweiten Stock am Fenster und blickte auf das Lager der Soldaten, aus dem Gelächter, Schnarchen und Flüche zu ihm drangen, angeordnet rund um Holzhütten, aus denen zu jeder Tageszeit der Rauch von den Öfen aufstieg. Frewin, ein stattlicher Mann mit breiten Schultern, hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt, das Uniformhemd spannte sich über dem muskulösen Oberkörper. Der Enddreißiger mit dem aschblonden Haar und dem Bartansatz hatte ein kantiges Gesicht, das durch die schmale Nase und die vollen Lippen jedoch weicher wirkte, sodass er einen gewissen Charme ausstrahlte. Der melancholische Ausdruck seiner haselnussbraunen Augen machte die Erscheinung noch markanter. Er lauschte den Worten von Generalmajor Colin Toddwarth. "Craig, wir beide kennen uns schon seit einer geraumen Weile, also lass uns aufrichtig sein: Ich weiß, dass es dir nicht gefällt, aber wir haben keine andere Wahl. Die Militärpolizei verfügt nicht über ausreichend Leute, um die aktuelle Aufteilung beizubehalten. Jeder von deinen Männern wird für einen Zug abkommandiert, wenn es zu wenige sind, auch für eine ganze Kompanie." Mit dem für ihn typischen Phlegma und in einem mehr als bedächtigen Tonfall erwiderte Frewin: "Auf die verschiedenen Züge aufgeteilt, sind wir ineffizient, Colin. Das ist reiner Wahnsinn. Wir sind Ermittler, keine Kämpfer." Colin Toddwarth lachte auf und erklärte, indem er jedes Wort betonte: "Das ist mir durchaus bewusst. Aber. die Zeiten haben sich geändert. Einmal am Kriegsschauplatz angelangt, seid ihr für den Zusammenhalt der Gruppen verantwortlich, und das wird keine leichte Aufgabe sein. Uns erwartet die Hölle. Viele werden zu desertieren versuchen. Eure Arbeit ist es, sie daran zu hindern. Ihr habt mit äußerster Strenge vorzugehen, der Befehl ist eindeutig. Euer Status als Militärpolizei hat natürlich Vorrang, aber trotzdem handelt ihr in Absprache mit den Kommandanten." "Dafür habe ich mich nicht bei der MP verpflichtet", gab Frewin in unverändert ruhigem Ton zu bedenken. "Nicht, um den Wachhund zu spielen." "Tut mir leid, die Entscheidung liegt nicht bei mir. Ich habe hingegen dafür gesorgt, dass du und deine Männer Zügen zugeteilt werdet, die nicht in der vordersten Front kämpfen. Wenn ihr kommt, ist das Schlimmste bereits vorbei." "Kurz, alles ist schon beschlossene Sache", bemerkte Frewin kühl. Der Generalmajor strich sich über den Schnurrbart, ehe er antwortete: "Du bist der Kompanie Drake zugeteilt, welchem Zug, das steht noch nicht fest. Ihr werdet euch auf dem Zerstörer Swordfish einschiffen." Frewin wandte sich endlich zu seinem Vorgesetzten um. "Gestattest du mir zumindest, meine Männer selbst davon in Kenntnis zu setzen?" Toddwarth zögerte kurz, ehe er seine Zustimmung durch ein Blinzeln kundtat. Er betrachtete sein hochgewachsenes Gegenüber mit einer Mischung aus väterlicher Zuneigung und Faszination. Frewin war der Einzige, der ein solch großes Interesse an Er Leseprobe