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Hohelied des Blutes

Chronik der Vampire 10 - Roman

Erschienen am 11.02.2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442464838
Sprache: Deutsch
Umfang: 430 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das fulminante Finale der legendären "Chronik der Vampire" "Ich will ein Heiliger sein", mit diesen überraschenden Worten beginnt Lestat, der sündige, ungestüme Fürst der Finsternis, sein "Hohelied des Blutes". Seine Geschichte führt zur Blackwood Farm und zu Quinn Blackwood, der leidenschaftlich in die blutjunge Hexe Mona Mayfair verliebt ist. Doch nachdem er zum Vampir wurde, hatte Quinn sich geschworen, Mona nie wieder zu sehen. Nun allerdings kommt Mona zu ihm, um zu sterben. Lestat bietet Quinn seine Hilfe an und findet sich schon bald selbst in den Fängen der Liebe .

Leseprobe

Ich will ein Heiliger sein. Ich will Millionen von Seelen erretten. Ich will überall auf der Welt Gutes tun. Ich will das Böse bekämpfen! Ich will, dass in jeder Kirche eine lebensgroße Statue von mir steht. Ein Meter achtzig, blondes Haar, blaue Augen. Moment mal. Wissen Sie, wer ich bin? Vielleicht sind Sie ja ein neuer Leser und haben noch nie von mir gehört? Dann erlauben Sie bitte, dass ich mich vorstelle. Ich bin der Vampir Lestat, der mächtigste und liebenswerteste Vampir, der je geschaffen wurde, übernatürlich und umwerfend, zweihundert Jahre alt, aber für alle Zeiten in der Gestalt eines Zwanzigjährigen, mit einem Gesicht und einem Körper, für den Sie sterben könnten - und es möglicherweise sogar werden. Ich bin unendlich erfindungsreich und unbestreitbar charmant. Krankheiten, der Tod, die Zeit und die Schwerkraft haben keine Bedeutung für mich. Nur zwei Dinge sind mein Feind: das Tageslicht, denn es saugt das Leben aus mir und überlässt mich hilflos den tödlichen, sengenden Sonnenstrahlen - und mein Gewissen. Mit anderen Worten, ich bin auf ewig verdammt, in der Nacht zu leben, und bei meiner Jagd nach Blut ein ewig Gepeinigter. Hört sich das nicht unwiderstehlich an? Aber ehe ich meiner Phantasie weiter freien Lauf lasse, seien Sie versichert: Ich weiß verdammt gut, was ein echter Spätrenaissance-, Fin-de-Siecle-, postmoderner Schriftsteller ist. Ich lasse keinen Raum für Interpretationen. Das heißt, dass Sie hier eine Geschichte erzählt bekommen - mit einem Anfang, einer Mitte und einem Schluss. Mit einer Handlung, Charakteren, Spannung, eben allem, was dazugehört. Ich sorge schon dafür, dass Sie nicht zu kurz kommen. Also entspannen Sie sich, und lesen Sie weiter. Es wird Ihnen nicht Leid tun. Glauben Sie etwa, ich wäre nicht an neuen Lesern interessiert? Gier ist mein Name! Ich will Sie haben! Da wir uns gerade eine Pause gönnen, von meiner Besessenheit, ein Heiliger zu sein, lassen Sie mich ein paar Worte an meine hingebungsvollen Anhänger richten. Jene, die neu sind, folgen mir einfach. Es wird Ihnen sicher nicht schwer fallen. Warum sollte ich es Ihnen auch schwer machen? Damit würde ich mir doch ins eigene Fleisch schneiden, stimmt's? Und nun zu Ihnen, die Sie mich verehren - also die Millionen von Lesern. Sie sagen, dass Sie von mir hören wollen. Sie legen gelbe Rosen an meiner Türschwelle in New Orleans nieder, mit handgeschriebenen Notizen: 'Lestat, lass wieder von dir hören. Schenk uns ein neues Buch. Lestat, wir lieben die Vampir-Chroniken. Lestat, warum haben wir nichts mehr von dir gehört? Lestat, bitte komm zurück.' Aber ich frage Sie, meine geliebten Anhänger (stolpern Sie bitte nur nicht in Ihrem Eifer, mir zu antworten, alle übereinander), was, zur Hölle, war denn, als ich Ihnen Memnoch der Teufel schenkte? Hmmm? Das war der letzte Band der Chronik, der aus meiner eigenen Feder stammte. Oh, Sie haben das Buch gekauft, darüber beschwere ich mich gar nicht, meine geschätzten Leser. Tatsache ist, dass Memnoch jeden anderen Band aus der Chronik der Vampire verkaufsmäßig übertraf; das nur mal als kleiner, unbescheidener Hinweis! Aber haben Sie das Buch ins Herz geschlossen? Haben Sie es verstanden? Haben Sie es ein zweites Mal gelesen? Haben Sie meinen Worten geglaubt? Ich war im Reich des Allmächtigen Gottes und in den tiefsten Abgründen ewiger Verdammnis, ich vertraute Ihnen meine Bekenntnisse an, bis hin zum letzten Schauder aus Verwirrung und Qual, damit Sie verstehen konnten, warum ich vor der beängstigenden Möglichkeit geflohen war, wirklich ein Heiliger zu werden. Und was haben Sie getan? Sie haben sich beschwert! 'Wo war Lestat, der Vampir?' Das wollten Sie wissen. Wo war der Lestat in seinem eleganten schwarzen Gehrock, der lächelnd die kleinen Fangzähne aufblitzen lässt, während er in englischen Maßstiefeln durch die glitzernde Unterwelt eurer düsteren, hypermodernen Städte voller sich windender menschlicher Opfer schreitet, von denen die Mehrzahl den Vampirkuss verdient h Leseprobe