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Die Blutsfeinde

Historischer Roman, Brethren 3

Erschienen am 30.03.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442366590
Sprache: Deutsch
Umfang: 704 S.
Format (T/L/B): 4.7 x 20.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Young hat einen historischen Roman verfasst, der die Leser fesseln wird!" Publishers Weekly "Seien Sie gewarnt, Robyn Young wird sie nicht mehr loslassen – ein großartiger historischer Roman!" Bookreporter.com "Ein wirklich exzellenter Roman. Das 13. Jahrhundert wird lebendig und spannend dargestellt!" Centre for Medieval & Renaissance Studies, Oxford

Autorenportrait

Mit ihrem Debüt Die Blutschrift gelang der Britin Robyn Young in Großbritannien und den USA ein großartiger Durchbruch, der sie auf die Bestsellerlisten schnellen ließ. Geboren 1975 in Oxford, begann sie schon früh, Gedichte und Kurzgeschichten zu schreiben. Aber erst während eines Seminars in Kreativem Schreiben, fand sie den Mut, ihre Ideen für einen Roman zu Papier zu bringen. Heute lebt Robyn Young in Brighton, und wenn sie nicht gerade an einer Trilogie schreibt, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an verschiedenen Colleges.

Leseprobe

Die eisige Kälte des Bodens drang durch den dünnen Stoff seiner Hose, als der junge Mann auf die Knie sank. Der Stein unter ihm fühlte sich hart und unnachgiebig an, dennoch zog er fast so etwas wie Trost daraus: Die Fliesen schienen das einzig Solide in dieser Kammer zu sein. Dichter Weihrauchnebel umwaberte ihn; der beißende Geruch erinnerte ihn an brennende Blätter und hatte nichts mit dem süßlichen, vertrauten Duft gemein, der ihn willkommen hieß, wenn er die Kirche betrat. Ringsum tanzten verschwommene Schatten über die Wände, wenn Gestalten an den Kerzen vorbeihuschten, die in so weit voneinander auf dem Boden aufgestellten Haltern steckten, dass das schwache rötliche Licht nur noch stärker zu seiner Disorientierung beitrug. Ein paar Schritte links von ihm waren die steinernen Fliesen mit einer feucht schimmernden Substanz bespritzt. Im Dämmerlicht wirkten die Flecken fast schwarz, doch der junge Mann wusste, dass sie am helllichten Tag in einem abscheulichen Rot leuchten würden. Trotz des schier erstickenden Weihrauchqualms stieg ihm der scharfe metallische Geruch in die Nase, der von ihnen ausging, und er musste mehrmals schlucken, weil ihm sein Mageninhalt in die Kehle zu steigen drohte. Nichts war so, wie er es erwartet hatte. Ein Teil von ihm war froh darüber - hätte er gewusst, was ihm in dieser Nacht bevorstand, hätte er vielleicht nicht den Mut aufgebracht, sich hier einzufinden. Das Einzige, was ihn davon abhielt, blindlings die Flucht zu ergreifen, statt auszuharren und zu tun, was von ihm verlangt wurde, war die Gegenwart der Männer im Schatten und die Angst vor dem, was geschehen würde, wenn er sich weigerte. Aber er wollte keinerlei Schwäche zeigen. Trotz seines wachsenden Unbehagens wollte er die Zeremonie durchstehen, also starrte er - die bloße, bleiche Brust vorgestreckt, die schweißfeuchten Hände hinter dem Rücken gefaltet - mit unbewegter Miene vor sich hin. Die Männer waren stehen geblieben, und da in der Kammer jetzt Totenstille herrschte, konnte er das Vogelgezwitscher hören, das durch die mit schweren schwarzen Tüchern verhängten hohen Fenster drang. Die Morgendämmerung musste bald anbrechen. Links neben ihm regte sich etwas. Er sah eine Gestalt auf sich zukommen. Nagende Furcht breitete sich in seinem Magen aus. Es war ein Mann, dessen Umhang aus Hunderten einander überlappender runder Seidenstücke in allen Schattierungen von Blau und Rot - Kobaltblau, Saphirblau, Rosa und Violett - gefertigt zu sein schien. Hier und da war der Stoff mit Silberfäden durchwirkt, die glitzerten, wenn sich das Kerzenlicht darin fing und den Eindruck erweckte, die unheimliche Gestalt sei in Fischschuppen gekleidet. Der junge Mann wusste, dass es sich um einen Mann handelte, denn er hatte während der Zeremonie oft das Wort ergriffen, hatte seinen Schützling angeleitet und ihm Befehle erteilt, aber bislang war sein Gesicht von einer Kapuze aus demselben Material wie der Umhang verdeckt geblieben. Sie hing ihm fast bis zur Brust herab; es war erstaunlich, dass er nicht ständig stolperte. Unter dieser Kapuze wirkte sein Kopf merkwürdig missgestaltet, und wenn er sprach, klang seine Stimme dumpf und wie erstickt. 'Du hast deinen Weg gewählt und eine weise Wahl getroffen. Du hast dein Gelübde abgelegt und dich im Angesicht von Versuchungen und Furcht als standfest erwiesen. Nun steht dir die letzte und gefährlichste Probe bevor. Gehorche mir, so wie du es geschworen hast, und dir wird nichts geschehen.' Die Gestalt hielt inne. 'Wirst du mir gehorchen, jetzt und immerdar?' 'Das werde ich', gelobte der junge Mann. 'Dann beweise es', grollte die Gestalt, schlug die Kapuze zurück und kauerte sich vor dem jungen Mann nieder, der vor dem unter dem Stoff zum Vorschein gekommenen grinsenden Totenschädel erschrocken zurückwich. Der Kerzenschein ließ das Gebein noch gelber, die großen, leeren Augenhöhlen noch schwärzer erscheinen. Obwohl er wusste, dass der Schädel nur eine Maske war; obwohl er hinter den Augenhöhlen dunkle m Leseprobe

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