Beschreibung
Liebe, Abenteuer und Intrigen! Detailgetreu und mitreißend erzählt Robyn Young von einem der dramatischsten Momente der Geschichte: der letzte Kreuzzug aus Sicht des jungen Ritters Will Campbell und seines Gegners, dem Sultan Baybars. Akkon, Anno Domini 1274: Der junge Tempelritter Will Campbell wurde ausgebildet, um im Heiligen Land gegen den Feind in die Schlacht zu ziehen. Doch als Mitglied der 'Bruderschaft', einer geheimen Gruppe innerhalb des Ordens, ist er auch ein Mann des Friedens. Ein mühsam errungener Waffenstillstand droht bereits wieder gebrochen zu werden, führt doch die Gier nach Macht, Reichtum und Einfluss auf beiden Seiten zu gefährlichen Intrigen und Verrat. Als neue Kämpfe sich abzuzeichnen beginnen, steht Will zwischen seinem Eid als Templer, seiner verborgenen Rolle in der Bruderschaft - und seinen Gefühlen für Elwen, der Frau, die er liebt, aber nicht heiraten darf.
Autorenportrait
Mit ihrem Debüt Die Blutschrift gelang der Britin Robyn Young in Großbritannien und den USA ein großartiger Durchbruch, der sie auf die Bestsellerlisten schnellen ließ. Geboren 1975 in Oxford, begann sie schon früh, Gedichte und Kurzgeschichten zu schreiben. Aber erst während eines Seminars in Kreativem Schreiben fand sie den Mut, ihre Ideen für einen Roman zu Papier zu bringen. Heute lebt Robyn Young in Brighton, und wenn sie nicht gerade an einer Trilogie schreibt, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an verschiedenen Colleges.
Leseprobe
Mittelmeer Venezianisches Viertel, Akkon, Königreich Jerusalem 28. September A. D. 1274 Die Schwerter pfiffen durch die Luft und prallten dann aufeinander. Stahl traf klirrend auf Stahl, wieder und immer wieder; jeder Hieb wurde mit größerer Wucht ausgeführt als der vorherige. Die Sonne brannte heiß auf das staubige rote Pflaster des Hofes und die Köpfe der beiden Männer hinab. Der kleinere der beiden schwitzte stark; sein weißes Haar klebte ihm am Kopf, sein Hemd wies große feuchte Flecken auf. Weder er noch sein Gegner trugen eine Rüstung. Er war derjenige, der den größeren Teil der Angriffe ausführte; katzengleich sprang er nach ein paar blitzschnell geführten Hieben vor und holte zum tödlichen, auf die Brust des anderen Mannes abzielenden Stoß aus. Doch seine Hiebe wirkten zunehmend verzweifelter, fast so, als sei ein jeder dazu bestimmt, den Kampf endlich zu beenden, und als rechne er nicht damit, dass es dem Gegner gelang, sie zu parieren. Lange konnte er nicht mehr durchhalten, er wirkte sichtlich erschöpft, und sein hoch gewachsener, athletisch gebauter Widersacher wehrte noch immer jeden Angriff mit müheloser Leichtigkeit ab. Und je verbissener und heftiger der kleine Mann auf ihn losging, desto breiter wurde das Grinsen auf seinem Gesicht. Es war ein Grinsen, das an einen Hai denken ließ, dessen rasiermesserscharfe Zähne vor dem tödlichen Biss aufblitzten - und das keinen Zweifel daran ließ, dass Angelo Vitturi jeden Moment des Kampfes genoss. Doch nach einigen weiteren Angriffen, die er mit der Klinge seines Schwertes parierte, begann Langeweile in ihm aufzusteigen. Es war heiß, und er spürte, dass sich dort, wo sich das lederne, mit einem Knauf aus durchsichtigem Kristall geschmückte Heft seines schlanken, schmalklingigen Schwertes in seine Handfläche bohrte, eine Blase zu bilden begann. Als der kleinere Mann erneut auf ihn losstürmte, sprang Angelo leichtfüßig zur Seite, packte das Handgelenk seines Gegners, verdrehte es und setzte dem Mann gleichzeitig seine eigene Klinge an die Kehle. Der Mann stieß einen halb von seiner Enttäuschung, halb vom Schmerz in seinem Handgelenk herrührenden lauten Schrei aus. Angelos schweißüberströmtes Gesicht mit den jungenhaften Zügen verhärtete sich vor Verachtung. 'Mach, dass du wegkommst.' Er gab die Hand des Mannes frei, ließ sein Schwert sinken und lehnte es an die niedrige Mauer, die rund um eine viereckige Rasenfläche verlief. Der weißhaarige Mann starrte ihn mit offenem Mund an. Schweiß tropfte von seiner Nase auf das Gras. Angelo ging zu einem Diener hinüber, der stocksteif wie die Statuen, die den Hof des Palazzos zierten, in einer Ecke stand. Der Diener reichte ihm einen Becher voll des mit Wasser versetzten Weins von dem Silbertablett, das er in der Hand hielt. Angelo leerte ihn mit einem Zug, dann wandte er sich an den Weißhaarigen. 'Ich habe dir doch gesagt, du sollst verschwinden!' Der Mann schien all seinen Mut zusammenzunehmen. 'Was ist mit meinem Geld, Herr?' 'Mit welchem Geld?' 'Dem Lohn für meine Unterrichtsstunden', erwiderte der andere, konnte aber Angelos finsterem Blick nicht standhalten. Angelo lachte bellend auf. 'Wofür sollte ich dich wohl bezahlen? Welche neuen Kniffe und Finten hast du mir denn heute beigebracht? Dein so genannter Unterricht war nicht eine einzige armselige Zechine wert.' Er hob spöttisch eine Braue. 'Ich kann dir höchstens zugutehalten, dass du zu meiner Belustigung beigetragen hast.' Er stellte den Becher auf das Tablett zurück, das der Diener ihm hinhielt. 'Und jetzt fort mit dir, ehe ich beschließe, das Duell fortzusetzen. Dann verlierst du nämlich mehr als nur deinen Lohn.' Er drehte seinem Lehrer den Rücken zu, griff nach einem schwarzen, mit Zobel verbrämten Samtumhang und schlang ihn um die Schultern. Der Schwertkampfausbilder wusste, wann er verloren hatte. Er nahm seinen eigenen Umhang und eilte über den Hof davon. Rote Flecken loderten auf seinen Wangen. Angelo befestigte gerade einen aus silbernen Ringen gefe Leseprobe
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