0

Das geheime Kreuz

Historischer Kriminalroman

Erschienen am 08.08.2005
8,95 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442360581
Sprache: Deutsch
Umfang: 478 S.
Format (T/L/B): 3.4 x 18.4 x 11.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

A. D. 1096: Seit Monaten wütet ein erbitterter Stellungskrieg zwischen Kreuzrittern und Türken a€" Jerusalem scheint unerreichbar. Und plötzlich entdeckt man zwei normannische Kriegsherren a€" ermordet von Christenhand! Für den genialen Ermittler Demetrios beginnt ein Wettlauf mit der Zeit: Denn während die Allianz der Kreuzritter auseinander zu brechen droht, nähert sich eine riesige türkische Armee a€" ihr grausamer Auftrag: Tötet alle Christen! Der gewitzte "Ermittler" Demetrios ist eine echte Kultfigur!

Autorenportrait

Tom Harper ist Absolvent der Universität von Oxford - sein Hauptfach war Byzantinische Geschichte. Er schreibt gerade seinen zweiten Kriminalroman um den brillanten Ermittler Demetrios. Tom Harper lebt abwechselnd in London und in Athen.

Leseprobe

Die heilige Mission der Kreuzritter steht kurz vor dem Scheitern. Der Weg nach Jerusalem ist versperrt. Alle Hoffnung scheint vergeblich: Denn seit vielen Monaten schon wütet vor Antiochia ein blutiger Stellungskrieg gegen die Türken. In diesem zunehmend aussichtslosen Krieg kämpft auch Demetrios Askiates Tag für Tag um sein Leben, augenscheinlich als Diener und Schreiber des griechischen Gesandten Tatikios. In Wahrheit aber begleitet der Philosoph und geniale Ermittler das Heer der Kreuzfahrer als Spion - auf direkten Befehl des byzantinischen Kaisers Alexios Komnenos. Doch der Kampfeswille der Belagerungsarmee wird nicht nur vom erbitterten Widerstand der Türken zermürbt: Auch die Spannungen unter den Kreuzfahrern werden immer unerträglicher, und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis die Situation eskaliert - zu groß ist das Misstrauen zwischen den Normannen, Provenzalen, Franken und Griechen, die allein ihr Glaube an den Gott der Christen und der Hass auf alle Heiden verbindet. Und plötzlich geschieht das Unfassbare: Man findet die Leiche des normannischen Kriegsherren Drogo und kurz darauf seinen ermordeten Kameraden Rainauld ... Für Demetrios beginnt ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit! Denn während die brüchige Allianz der Gotteskrieger endgültig auseinander zu brechen droht, marschiert unaufhaltsam ein gigantisches Türkenheer heran - an seiner Spitze der gnadenlose Herrscher Kerbogha, der nur ein Ziel kennt: den Tod aller Christen ... 1 Nachdem sie Byzanz den Treueeid geleistet hatten, drangen die Heere des ersten Kreuzzuges im Mai 1097 bis nach Kleinasien vor. Bei Nicäa und Dorylaeum errangen sie zwei klare Siege gegen die Türken, eroberten ihre Hauptstadt und machten den Weg nach Süden frei, der nach Jerusalem führte. Im Laufe des Juli und des August, ungeachtet Hunger und sengender Hitze, brachen sich die Kreuzritter gegen allen Widerstand Bahn, während sie fast tausend Meilen über die Steppen Anatoliens marschierten. Die uralte Stadt Antiochia jedoch gebot ihrem Vormarsch Einhalt: Die türkische Garnison war schier uneinnehmbar, und während sich der Winter hinzog, forderten Regen, Krankheiten, Hunger und Kämpfe einen vernichtenden Tribut vom Heer der Kreuzfahrer. Im Februar 1098 waren sie fünf Monate lang zermürbt worden, ohne dass ein sichtbarer Gewinn zu verzeichnen gewesen wäre. Rivalitäten schwärten unter den verschiedenen Nationen des Kreuzzuges - Provenzalen aus dem Süden Frankreichs, Deutsche aus Lothringen, Normannen aus Sizilien und der Normandie, und byzantinische Griechen. Zänkische Fürsten begannen, die Bestrebungen anderer mit Neid zu betrachten, während die Scharen des Fußvolks, der Marketenderinnen und der Huren angesichts der Unfähigkeit ihrer Führer, sie aus ihrem Elend zu erlösen, vor Zorn kochten. Und im Osten begannen die Türken eine Armee zusammenzuziehen, welche die Kreuzritter ein für alle Mal an den Mauern Antiochias zerschmettern sollte. Belagerer 7. März - 3. Juni 1098 Es war ein unruhiger Tag für die Toten. Ich stand in einem Grab vor Antiochia und sah zu, wie die Armee Gottes die Leichen ihrer Feinde aus den frischen Gräbern zerrte, in denen sie verscharrt worden waren. Halb nackte, mit Schmutz beschmierte Männer waren mit leidenschaftlichem Eifer am Werk, die Toten auszurauben. Sie plünderten die Schätze, mit denen man diese bestattet hatte: Bogen ohne Sehnen, zusammengekrümmt wie Schnecken, kurze Messer, runde, schlammverklebte Schilde - alles wurde ausgegraben und auf den Beutestapel geworfen. Ein kleines Stück weiter war eine Kompanie Normannen damit beschäftigt, grausigere Trophäen aufzureihen und zu zählen: die abgetrennten Köpfe der Leichen, die wir dem Grabe wieder entrissen hatten. Am Vortage hatte ein Türkenheer einen Ausfall aus der Stadt unternommen und unseren Versorgungsstreifzug überfallen; wir hatten sie zurückgeschlagen, jedoch nur unter großen Opfern, die wir uns nicht leisten konnten. Jetzt öffneten wir ih ...