Beschreibung
Valashu hat den Lichtstein gefunden und will das Artefakt zu Maitreya dem Erleuchteten bringen, damit dieser sein Volk zu den Sternen führe. Doch jetzt kennt auch sein dämonischer Gegenspieler Morjin den Verbleib des Steines. König Shamesh und Valashus Brüder sind entschlossen, sich den Armeen des Dunklen Engels entgegen zu stellen ...
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Autorenportrait
David Zindell wurde 1952 in Ohio in den USA geboren und studierte mit Mathematik und Anthropologie eine Fächerkombination, die sein breites Interessengebiet widerspiegelt. Mitte der Achtzigerjahre begann er sich als Science-Fiction-Autor einen Namen zu ma
Leseprobe
Das Schicksal eines Menschen, so behaupten die Kristallseherinnen, steht in den Sternen geschrieben. Weit unterhalb dieser glühenden Lichtpunkte steigen wir aus der Mutter Erde empor, um zu leben, um voller Erstaunen zum Himmel zu blicken und zu tanzen, zu träumen und zu sterben. Einige sind dazu geboren, als Bauern die Äcker zu bestellen oder als Jäger die Wälder zu durchstreifen; andere werden als Weber oder Minnesänger geboren. Mörder spüren vielleicht, wie das strahlende Sternbild des Drachen an ihrer Seele zerrt, während Heilige in den Sieben Schwestern nach der Quelle für ihre Güte suchen. Ein paar wenden sich ganz vom Himmel ab und richten ihren Blick auf das Feuer ihres eigenen Herzens, um so ihr Schicksal zu schmieden. Ich aber glaube, dass es Einen gibt - und nur Einen -, der dazu auserwählt ist, den goldenen Becher zu tragen, den die Engel vor so langer Zeit zur Erde schickten. Denn so, wie ein Schwert für die hart zupackende Hand eines Kriegers erschaffen ist, ist nur der Strahlende dazu ausersehen, nach dem Lichtstein zu greifen und das verborgene Licht zum Vorschein zu bringen, damit alle es sehen können. Andere jedoch glauben anderes. Als im Jahr 2813 im Zeitalter des Drachen der Lichtstein aus dem Thronsaal Morjins, des Lügners, des Großen Roten Drachen, gestohlen worden war, verbreitete sich die Nachricht, dass die Queste nach dem Becher des Himmels erfolgreich gewesen war, wie ein Lauffeuer über ganz Ea. Im weit entfernten Hesperu packten die Sklaven voller Bitterkeit ihre Hacken und beteten, dass irgendein Held den Lichtstein schwingen möge, um sie von ihren Fesseln zu befreien; im besetzten Surrapam griffen hungernde Jugendliche nach ihren Bögen und träumten davon, nach dem wahren Gold zu jagen und nicht nach Fleisch. Die Priester von Morjins Kallimun-Orden spannen ihre Intrigen, um den Lichtstein zurückzuerobern, während Minnesänger aus den gefallenen Ländern Galda und Yarkona über die glühend heißen Ebenen reisten, um von seinen Wundern zu singen und selbst neue Lieder zu hören. Sogar die Könige einiger noch freier Königreiche - große Männer wie König Kiritan Narmada und König Waray von Taron - schickten Botschafter aus, um Anspruch auf den Lichtstein zu erheben. Von Norden und Süden, Osten und Westen her vereinigten sie sich mit einem ganzen Heer herrenloser Ritter, Verbannter, Kristallseherinnen, Suchender und Schurken, die auf dem Weg nach Mesh waren. Sie kamen zur Burg meines Vaters Shavashar Elahad, um den Lichtstein zu bestaunen. Denn hierher, hinter die weißen Granitmauern seiner Burg, hatten meine Freunde und ich ihn gebracht, damit er geschützt vor dem Neid und dem Übel der Welt wäre. An einem warmen Sonntagnachmittag spät im Frühling, als die Kirschbäume in den Ausläufern des Gebirges in voller Blüte standen, ging ich hinauf in den großen Adamiturm zu Meister Juwain Zadoran und Sar Maram Marshayk. Es war unser erstes Treffen seit beinahe einem halben Jahr - und auch das erste Mal, dass wir uns in Meister Juwains Gästezimmer trafen, seit wir ein weiteres halbes Jahr zuvor zur großen Queste aufgebrochen waren. Meister Juwain war kürzlich in großer Eile aus Taron zurückgekehrt und hatte dieses Treffen anberaumt, um über Angelegenheiten zu sprechen, die den Lichtstein betrafen - und über anderes. Das Zimmer, das er bewohnte, wenn er sich in der Burg meines Vaters aufhielt, war groß und hell. Vier gewölbte Fenster gewährten Ausblick auf die weiß bestäubten Gipfel des Arakel, des Telshar und anderer Berge im Westen. Vier weitere Fenster boten eine gute Sicht auf den Rest der Burg unter uns: auf den runden, anmutigen Schwanenturm und den Sternenturm, auf die Innenhöfe voller Wagen und Ritter, die auf schnaubenden Pferden zum abendlichen Festmahl eintrafen, auf die große Mauer mit den Schießscharten, die wie die Zähne eines Riesen aussahen. Das größte Gebäude der Burganlage war der gewaltige Burgfried - ein riesiger Granitwürfel - mit der angrenzenden großen Halle, in der der Lichtstein für alle sich Leseprobe