Beschreibung
Die Papstbiographien des Kardinals Boso bieten einen einzigartigen Einblick in die von Kirchenspaltungen und dem Kampf mit dem deutschen Kaisertum geprägte Geschichte des 12. Jahrhunderts. Unter seinen Texten sticht die Vita Papst Alexanders III. (1159-11181) hervor, der nicht nur einen der längsten und wichtigsten Pontifikate des Mittelalters erlebte, sondern auch in einem jahrzehntelangen Konflikt Kaiser Friedrich I. Barbarossa gegenüberstand. Bosos zeitgenössische Biographie wurde vor dem Hintergrund dieser damals noch aktuellen Auseinandersetzung geschrieben und stellt keineswegs eine neutrale Geschichtsdarstellung dar. Vielmehr argumentierte der Kardinal mal mehr, mal weniger subtil zugunsten seines Papstes und war sich auch für bewusste Falschdarstellungen nicht zu schade. Das vorliegende Werk nähert sich diesem wichtigen Text aus quellenkritischer Perspektive und kommt zu neuen Erkenntnissen über den Verlauf der Auseinandersetzung von Papst und Kaiser sowie über das Weltbild der mittelalterlichen Kurie.
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Autorenportrait
Stephan Pongratz ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit der Universität Würzburg.
Schlagzeile
Kann man einem Kardinal vertrauen? Unser Wissen über die Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst im Hochmittelalter stammt nicht zuletzt aus dem Werk des Kardinals Boso, der als parteiischer Augenzeuge eine Reihe von Papstbiographien verfasste. Die vorliegende Studie bringt Licht in das Dickicht der Verschleierungen und Zuspitzungen des Kardinals, um zu einer neuen Einschätzung des Alexandrinischen Schismas (1159-1177) und der Papstkirche dieser Zeit zu kommen.