Beschreibung
Über Toleranz ist seit der Aufklärung und nach dem Holocaust viel geschrieben worden, ohne die Problematik dieses Begriffs recht zu erkennen. Dies gilt besonders für die Toleranz gegenüber den Juden; denn Toleranz sollte zur Anerkennung ihrer Menschenrechte und schließlich zur Emanzipation führen. Doch war es für die meisten Aufklärer leichter, die kulturellen Verdienste der alten Hebräer zu loben, als sich für die rechtliche und soziale Gleichstellung der Juden einzusetzen. Fragt man danach, wie tolerant die deutschen Dichter und Denker waren, so lautet die Antwort: keineswegs so tolerant, wie man es erwartet oder wünschen möchte. Davon handelt das Buch, indem es die Dialektik der Toleranzdebatte im 18. Jahrhundert darstellt: die Kritik der Vorurteile und ihren mangelnden Erfolg, das Versprechen der Menschenrechte und seine vielfachen Verzögerungen, die Hoffnung auf Emanzipation und ihre verschleppte Durchführung. Das Buch, das nach der guten Medienresonanz rasch vergriffen war, wird hier als durchgesehene Auflage wieder vorgelegt.
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