Beschreibung
Rabbiner, Intellektueller, Liberaler und Sprecher der jüdischen Gemeinde in den dunkelsten Zeiten der Verfolgung: Leo Baeck gehört zu den faszinierendsten Persönlichkeiten der jüdischen Geschichte. Michael Meyer lässt in seiner anschaulichen Biographie einen engagierten Denker lebendig werden, der hinter seiner Rolle als Ikone der deutsch-jüdischen Geschichte zu verschwinden drohte.Der liberale jüdische Theologe Leo Baeck (1873 1956) wurde mit seinem Hauptwerk «Das Wesen des Judentums» von 1905 weithin bekannt. Doch sein Werk steht heute anders als das Martin Bubers oder Franz Rosenzweigs im Schatten seiner politischen Funktionen während des Dritten Reichs. Michael Meyer schildert eindrucksvoll, wie der Rabbiner dank seiner Bereitschaft zum Martyrium fast Unmögliches erreichte. Als Präsident der «Reichsvertretung der deutschen Juden» blieb er in Verhandlungen mit der Gestapo trotz Verhaftungen standhaft, verhalf zahllosen Juden zur Auswanderung und widerstand mehrfachen Gelegenheiten zur Flucht. Ab 1943 in Theresienstadt interniert, nahm er dort vor allem seelsorgerliche und soziale Aufgaben wahr. Nachdem er ganz unerwartet das Ghetto überlebt hatte, emigrierte er nach London. Das 1955 in Jerusalem gegründete internationale Leo Baeck Institut machte ihn zu seinem ersten Präsidenten. Michael Meyer legt mit seiner meisterhaften Biographie das quellenbasierte Standardwerk zu Leo Baeck vor und lässt uns damit jüdisches Leben vor und nach dem Holocaust besser verstehen.
Autorenportrait
Michael A. Meyer lehrt Jüdische Geschichte am Hebrew Union College in Cincinnati und war Internationaler Präsident des Leo Baeck Instituts (1991 2013). Er ist Herausgeber der vierbändigen"Deutsch-jüdischen Geschichte in der Neuzeit" (1996/97) und war an der Herausgabe der Schriften Leo Baecks beteiligt.
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