Beschreibung
Der große Psychoanalytiker Sudhir Kakar legt in diesem Band sein eigenes Leben "auf die Couch". Die tiefen und bleibenden Eindrücke, die das Leben in eine andere Bahn bringen, die Konflikte in der Familie, das Verblassen mancher Gefühle und die ständige Suche nach einem Ausgleich zwischen inneren Gewissheiten und äußeren Notwendigkeiten verwebt er zu einem beeindruckenden Selbstporträt. Wir verfolgen den Weg aus der Geborgenheit einer indischen Mittelschichtsfamilie im Punjab, damals noch Teil des britischen Kolonialreichs, sehen die seelischen Verwerfungen, die die gewaltsame Ablösung Pakistans hinterließ, erreichen das Deutschland der 1960er Jahre in Hamburg, Mainz und Mannheim und verfolgen schließlich die Karriere, die sich anbahnt, als Sudhir Kakar auf Erik Erikson trifft und sich unter seiner Ägide zu einem der großen Kulturvermittler zwischen Indien und dem Westen entwickelt. Sudhir Kakars Erinnerungen und Reflexionen erhellen nicht nur die Entfaltung der inneren Welt eines indischen Psychoanalytikers, sondern gewähren uns auch Einsichten in die tieferen Schichten der Auseinandersetzung zwischen den Kulturen.
Autorenportrait
Sudhir Kakar, geb. 1938, lebt als Psychoanalytiker und Schriftsteller in Goa, Indien. Er lehrte u. a. an den Universitäten von Harvard und Chicago, war Fellow am Institute of Advanced Study in Princeton und am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seine Bücher wurden in 21 Sprachen übersetzt und er gehört, wie der Nouvel Observateur 2005 schrieb, zu den 25 renommiertesten Intellektuellen unserer Zeit.