Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Peter Handke gilt als einer der populärsten Autoren des letzten Jahrhunderts, gleichzeitig aber auch als einer der umstrittensten unserer Zeit. Es könnte hinter dem Wortkompositum Kindergeschichte (1981), dem dritten Teil seiner Tetralogie, eine Geschichte, eine Art Märchen vermutet werden, das für Kinder geschrieben wurde. Tatsächlich aber handelt es sich bei diesem Werk um die Erzählung von einem Kind, die, inspiriert durch den Griechen Thukydides, dem Verfahren der Geschichtsschreibung nachempfunden ist. Genauer gesagt geht es um einen Erwachsenen, eine Reflektorfigur des Autors und dessen Zusammenleben mit seiner Tochter über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Geschichte wird ausschließlich aus der Perspektive des Vaters geschildert, wobei er selbst sich nie als solchen bezeichnet. Nur durch ihn bekommt der Rezipient Zugang zu der Lebenswelt des Kindes. Mit dieser Arbeit möchte ich den Versuch unternehmen, diese Konturen anhand der kindbezogenen Raumdarstellungen herauszuarbeiten, da diese hier auch Aussagen über die zwischenmenschlichen Beziehungen ermöglichen. Da bei literarischen Texten stets von Zeichen mit dominant ästhetischem Objekt ausgegangen wird, soll die Analyse der Raumdarstellungen, die im Zusammenhang mit der Lebenswelt des Kindes stehen, die poetologischen Mittel aufzeigen, die der Autor diesbezüglich einsetzt. Um diese aufzuspüren, werde ich mich an dem Verfahren der Literatursemiotik sowie an der Rezeptionsästhetik orientieren.