Beschreibung
Sie lernt Marie in einer Bar kennen. Sofort entwickelt sich eine innige Freundschaft. Marie ist alles, was sie nicht ist: attraktiv und beliebt, dominant und extrovertiert. Und sie überschreitet gerne Grenzen. Marie ist immer an ihrer Seite und so nahe wie niemand sonst, manchmal zu nahe, zu fordernd, zu bestimmend und verletzend, dennoch die Einzige, die sie versteht. Die Mutter ist hysterisch, der Vater hat stets das passende Medikament parat und ihr Schwarm und Studienkollege Dominik schenkt ihr keine Beachtung - also bleibt nur Marie. Was wie eine gewöhnliche Freundschaft beginnt, wird allmählich zu einem Vexierspiel. Die Begegnungen mit Marie werden merkwürdiger, die Erinnerungen bruchstückhafter, als würde etwas nicht stimmen, eine Art Störbild, das sich über die Realität legt. Wie im Tanz führt Barbara Rieger ihre zwei Figuren durch den Roman, mal verschmelzen sie miteinander, mal werden sie durchgeschüttelt, immer aber bleiben sie im Takt der Sprache. "Ich schiebe sie zur Seite, sie lacht laut und vibriert in meinem Bett, vibriert wie ein Wecker, mein Wecker, ich schalte den Wecker aus, blonde Haare stecken in meinem Hals, ich huste, würge. Bevor ich ersticke, wache ich auf."
Autorenportrait
geboren 1982 in Graz, lebt und arbeitet als Autorin und Schreibpädagogin in Wien und im Almtal (OÖ). Gemeinsam mit Alain Barbero Herausgeberin des Foto- & Literaturblogs cafe.entropy.at sowie mehrerer Anthologien. Zuletzt erschien der Roman Friss oder stirb (Kremayr & Scheriau 2020). Für einen Auszug aus Eskalationsstufen erhielt sie den Marianne von Willemer-Frauenliteraturpreis der Stadt Linz.