Beschreibung
"Die gute Ellen Key hat mich natürlich umgehend mit dem Malte verwechselt", schrieb Rilke mokant an seine Freundin Lou Andreas Salomé. Natürlich hat der Autor ernsthaft zugeben müssen, dass seine Romanhauptfigur in "meinen Gefahren" untergeht, "gewissermaßen, um mir den Untergang zu ersparen". Wie Rilke in seiner Lebensgeschichte und Lebenserfahrung gräbt, um sein Werk zu schöpfen, das lässt sich an den erhaltenen autobiographischen Dokumenten, an Briefen, Tagebüchern, expliziten Selbstaussagen in der Essayistik und Gelegenheitslyrik nachvollziehen, die hier in diesem Band in einer breiten, repräsentativen Auswahl zusammengestellt sind.
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Autorenportrait
Rainer Maria Rilke (4.12.1875 Prag - 29.12.1926 Val-Mont bei Montreux) begann in Prag mit dem Studium der Kunst- und Literaturgeschichte, das er 1897 in München eher pro forma fortsetzte. Unter dem Eindruck der Begegnung mit L. Andreas-Salomé, die ihn zur Beschäftigung mit Nietzsche anregte und mit der er zwei Russlandreisen unternahm (1899, 1900), verfestigte sich die Absicht, als Dichter zu leben. Sein frühester Gedichtband 'Leben und Lieder' war bereits 1894 erschienen; seinen ersten großen Erfolg - den größten seines Lebens überhaupt - erzielte R. mit der lyrischen, stark rhythmisierten Prosa des 'Cornet' (entstanden 1899). Charakteristisch für R.s spätere Haltung, aus der die 'Neuen Gedichte' hervorgingen, sind die Betonung der Arbeit und des Handwerklichen sowie ein neuer Formwille und eine neue Sachlichkeit, die auf der genauen Beobachtung des einzelnen Gegenstands beruhen.
Leseprobe
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