Beschreibung
In Weimar erwartet das Ehepaar von Stein den Briefträger, wobei Charlotte von Stein auf besondere Post, auf Nachrichten von Goethe wartet. Dessen fluchtartige Abreise nach Italien hat, obwohl noch unausgesprochen, ihrer Beziehung einen irreparablen Schaden zugefügt - nun hofft sie auf Klärung. Peter Hacks gehört zu den meistgespielten Dramatikern Deutschlands. In seinem 1976 uraufgeführten Stück entwirft er eine "sozialistische Klassik", die an die Tradition anschließt und politisch nicht instrumentalisierbar ist.
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Autorenportrait
Peter Hacks, 21. 3. 1928 Breslau - 28. 8. 2003 Groß Machnow bei Berlin. Nach dem Abitur 1946 in Wuppertal studierte H. in München und promovierte 1951 mit einer Arbeit über Das Theaterstück des Biedermeier. Nach dem Erfolg seines Kolumbus-Schauspiels Die Eröffnung des indischen Zeitalters 1955 in München siedelte er auf Einladung Brechts nach Ostberlin über. Hier war er 1960-63 Dramaturg am Deutschen Theater. Seine Rechtfertigung des Mauerbaus und seine Zustimmung zur Ausbürgerung W. Biermanns stieß auf heftige Kritik und führte zur vor-übergehenden Absetzung seiner Stücke im Westen. H. gehörte zu den erfolgreichsten Dramatikern der DDR. Er begann mit Historienstücken, die die Geschichte in materialistischer Sicht interpretierten und sich in den Techniken der Verfremdung an Brecht orientierten. Versuche, Kon?ikte der sozialistischen Gegenwart zu thematisieren, stießen auf die Kritik der Partei (Die Sorgen und die Macht, UA 1960; Moritz Tassow, UA 1965), so dass H. seine folgenden Stücke wieder in vergangenen Epochen ansiedelte oder sich auf Bearbeitungen bzw. Übersetzungen verlegte. Sein größter Erfolg wurde das theaterwirksame Monodrama Ein Gespräch im Hause Stein (UA 1976), ein Monolog der von Goethe verlassenen Charlotte von Stein. In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.