Beschreibung
Als Isabel Hartmann im Sommer 1989 nach Süd-Dakota reist, ahnt sie nicht, dass sie im dortigen Pine-Ridge-Indianerreservat das Land ihrer Träume und ihre große Liebe finden wird: Bob Stadnick, einen Lakota. Die 32-Jährige entschließt sich, für immer zu bleiben, und heiratet ihn. Schnell schlägt sie Wurzeln. Sie ist glücklich, wird akzeptiert und taucht in eine Welt ein, die schöner und gegensätzlicher nicht sein könnte. Auf der einen Seite das reiche kulturelle Lakota-Erbe, die malerische Weite der Prärie, der immerwährende Duft von Salbei, auf der anderen die Hoffnungslosigkeit und Not eines vertriebenen Volkes, das um die eigene Identität ringt und nach Jahren der Unterdrückung wieder aufzustehen versucht. Isabel Stadnick kämpft auf ihre Art gegen die Chancenlosigkeit der Indianer an: Zusammen mit Lakota-Eltern eröffnet sie den ersten Waldorfkindergarten in der Geschichte der amerikanischen Urbevölkerung. Acht Jahre später nimmt ihr Schicksal eine tragische Wende. Bob stirbt. In ihrer Verzweiflung bricht sie ihre Zelte ab und reist mit den drei gemeinsamen Kindern in die Schweiz zurück. Aber das Heimweh lässt ihr und den Kindern keine Ruhe: "Wir gehen zurück", verspricht sie eines Tages. Im Sommer 2008 macht sie dieses Versprechen wahr. Als sie ins Flugzeug steigt, denkt sie: "Wanna waki!" - In der Sprache der Lakota bedeuten diese Worte: "Jetzt kehre ich heim." Wieder in Süd-Dakota, macht sie sich daran, eine Vision umzusetzen; bald soll der Kindergarten um eine Schule erweitert werden.
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Autorenportrait
Isabel Stadnick-Hartmann wird 1957 als Kind von Auslandschweizern in Rio de Janeiro geboren. Sie ist zwei Jahre alt, als ihre Eltern in die Schweiz zurückkehren. Zuerst lebt die Familie in Luzern, danach in Basel, wo Isabel die Schauspielschule besucht und ein Engagement am Theater Basel erhält. 1989 reist sie ins Pine-Ridge-Indianerreservat, verliebt sich, heiratet, wird Mutter dreier Kinder und kehrt - nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes - in die Schweiz zurück. An der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW studiert sie Fundraising-Management. Eine Ausbildung, die ihr nach ihrer Rückkehr ins Indianerreservat beim professionellen Vorantreiben der Lakota-Waldorfschule große Dienste leistet. www.lakotastiftung.ch
Leseprobe
Vorwort: Aus dem Vorwort von Federica de Cesco: Isabel Stadnick hatte als Teenager ähnliche Wunschträume wie ich. Ich schrieb den "Roten Seidenschal", sie aber verwirklichte ihre Träume und fand bei den Lakota die Heimat ihrer Seele. Sie schildert diese Erfahrung in schlichter, einfühlsamer Sprache. Trotz schmerzlichem Verlust und harten Prüfungen wurde die Heimat ihrer Seele für sie ein Ort des Friedens und der Harmonie. Auch nach dem frühen Tod ihres Mannes, der Rückkehr in die Schweiz, nach der Trauer, nach allen Schmerzen und Schlägen des Schicksals ließ die Sehnsucht sie nicht los. Der Gedanke war immer da: "Wanna waki" - zurück in die Heimat! Isabel Stadnick hielt es in der Schweiz gerade mal elf Jahre aus. Jetzt ist sie wieder daheim. Daheim bei den Lakota. Die Autorin dieses wunderbaren Buches weiß, dass nichts der Bewegung der Wurzeln von Gräsern widersteht, deren untergründiger, beständiger Kraft.