Beschreibung
Tom McCarthys Debüt, das die New York Times ''eine Philosophie in Romanform'' nannte, handelt von den Tücken der Faktizität und den Manövern der Materie, die unsere Imagination formt. Der Autor vollbringt das Kunststück, die großen alten Fragen nach Wunsch und Wirklichkeit, Realität und Fiktion mit absurdem Sprachwitz neu zu inszenieren, intelligent und präzise bis zum wahnwitzigen Finale. Hat man sich einmal von seiner Logik gefangen nehmen lassen, ist kein Entkommen: Wirklichkeit will wiederholt sein.
Autorenportrait
Tom McCarthy (*1969) ist als Generalsekretär der International Necronautic Society schriftstellerisch und künstlerisch tätig. Er veröffentlichte außerdem: 'Men in Space' (2007) sowie 'Tintin and the Secret of Literature' (2006). Der Roman '8 1/2 Millionen' fand zunächst keinen Verlag; die Begründung lautete stets: 'zu literarisch'. Das Buch erschien erstmals 2005 unter dem Titel 'Remainder' in einer winzigen Auflage bei dem in Paris ansässigen Kunstverlag Metronome Press, um von dort aus über die US-Ausgabe auf Erfolgskurs zu gehen. Der Roman ist inzwischen in viele Sprachen übersetzt worden und wird derzeit verfi lmt. 2008 erhielt 'Remainder' den Believer Book Award.
Leseprobe
Ein Unfall: Etwas fällt vom Himmel, jemand wird getroffen. Aus dem Koma erwacht, ist er um seine Vergangenheit ärmer und um eine Abfindung von 8 1/2 Millionen Pfund reicher * unter einer leicht zu erfüllenden Auflage: Stillschweigen zu bewahren über das Ereignis, an das er sich ohnehin nicht erinnert. Was jedoch nicht einfach erkauft werden kann, ist die Rückkehr in die Normalität. Zwar wachsen die Knochen wieder zusammen und das Laufen, Sprechen und Hantieren mit Dingen kann neu erlernt werden, aber nichts ist mehr selbstverständlich. Alles fühlt sich unecht an. Second hand.Dann * ein Vorfall. In einem fremden Badezimmer überkommt ihn beim Anblick eines Sprungs in der Wand plötzlich ein immenses Glücksgefühl: Da war einmal ein identischer Sprung in einer Badezimmerwand und um ihn herum hatte es einen Alltag gegeben, eine Wohnung, einen Ausblick, Gerüche, Klänge. Vor allem aber das Gefühl, lebendig zu sein. Fortan verwendet der namenlose Ich-Erzähler alles darauf, sich dieses Leben und dieses Alltagsgefühl zurückzuholen: Er sucht und kauft ein Haus oder vielmehr einen ganzen Straßenzug, investiert und engagiert, zeichnet Diagramme, plant Abläufe und lässt eine Unzahl von Personen aufmarschieren, um die aufsässige Wirklichkeit seinen Vorstellungen anzupassen: als Realität zum An- und Ausschalten, Vor- und Zurückspulen, in Endlosschleife, und all dies nur um jenes kurzen Prickelns der Authentizität willen. Doch es ist nie genug, der Stoff macht süchtig, der Realisierungszwang gerät außer Kontrolle.Tom McCarthys Debüt, das die New York Times 'eine Philosophie in Romanform' nannte, handelt von den Tücken der Faktizität und den Manövern der Materie, die unsere Imagination formt. Der Autor vollbringt das Kunststück, die großen alten Fragen nach Wunsch und Wirklichkeit, Realität und Fiktion mit absurdem Sprachwitz neu zu inszenieren, intelligent und präzise bis zum wahnwitzigen Finale. Hat man sich einmal von seiner Logik gefangen nehmen lassen, ist kein Entkommen: Wirklichkeit will wiederholt sein.
Inhalt
Ein Unfall: Etwas fällt vom Himmel, jemand wird getroffen. Aus dem Koma erwacht, ist er um seine Vergangenheit ärmer und um eine Abfindung von 8 1/2 Millionen Pfund reicher * unter einer leicht zu erfüllenden Auflage: Stillschweigen zu bewahren über das Ereignis, an das er sich ohnehin nicht erinnert. Was jedoch nicht einfach erkauft werden kann, ist die Rückkehr in die Normalität. Zwar wachsen die Knochen wieder zusammen und das Laufen, Sprechen und Hantieren mit Dingen kann neu erlernt werden, aber nichts ist mehr selbstverständlich. Alles fühlt sich unecht an. Second hand.Dann * ein Vorfall. In einem fremden Badezimmer überkommt ihn beim Anblick eines Sprungs in der Wand plötzlich ein immenses Glücksgefühl: Da war einmal ein identischer Sprung in einer Badezimmerwand und um ihn herum hatte es einen Alltag gegeben, eine Wohnung, einen Ausblick, Gerüche, Klänge. Vor allem aber das Gefühl, lebendig zu sein. Fortan verwendet der namenlose Ich-Erzähler alles darauf, sich dieses Leben und dieses Alltagsgefühl zurückzuholen: Er sucht und kauft ein Haus oder vielmehr einen ganzen Straßenzug, investiert und engagiert, zeichnet Diagramme, plant Abläufe und lässt eine Unzahl von Personen aufmarschieren, um die aufsässige Wirklichkeit seinen Vorstellungen anzupassen: als Realität zum An- und Ausschalten, Vor- und Zurückspulen, in Endlosschleife, und all dies nur um jenes kurzen Prickelns der Authentizität willen. Doch es ist nie genug, der Stoff macht süchtig, der Realisierungszwang gerät außer Kontrolle...
Schlagzeile
»Einer der wichtigsten englischen Romane der letzten zehn Jahre.«Zadie Smith