0

Neolithische Kindheit

Kunst in einer falschen Gegenwart, ca. 1930, Buch zur HKW-Ausstellung 13. April-9. Juli 2018

Erschienen am 28.06.2018, 1. Auflage 2018
50,00 €
(inkl. MwSt.)

Lieferbar innerhalb ca. 1 - 2 Wochen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783035801194
Sprache: Deutsch
Umfang: 464 S.
Format (T/L/B): 3.9 x 27.7 x 18.1 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Im Zentrum von Neolithische Kindheit. Kunst in einer falschen Gegenwart, ca. 1930 schwingt die Frage nach den gegenwärtigen, vergangenen und zukünftigen Funktionen von Kunst. Die moderne Behauptung einer Autonomie der Kunst sollte die Forderung nach ihren sozialen oder religiösen Funktionen überwinden. Was aber, wenn die Funktionslosigkeit der Kunst als Zeichen von deren bürgerlich-kapitalistischer Instrumentalität unter Verdacht gerät? So geschehen in der antimodernen Kritik der Avantgarde, vor allem des Surrealismus. In einer als krisenhaft erlebten Gegenwart der 1920er bis 1940er Jahre galt es, sich einer einst umfassenden, aber längst verlorenen Funktionalität, nicht nur der Kunst, wieder zu vergewissern. Die Publikation zur Ausstellung untersucht die Strategien dieser Vergewisserung. Dazu gehörte der surrealistische Primitivismus einer Ethnologie de lhomme blanc ebenso wie der Abstieg in die Tiefenzeit der Menschheit - in jene neolithische Kindheit, die der notorische Anti-Modernist Carl Einstein (1885-1940) als halluzinative Retro-Utopie entwarf. Der Band versammelt Essays der am Projekt beteiligten Kurator*innen und Wissenschaftler*innen, Primärtexte von Carl Einstein sowie eine umfassende Dokumentation der Ausstellung anhand von Werklisten und Werktexten sowie Abbildungen zahlreicher Exponate und Ausstellungsansichten. Den Kern der Publikation bildet ein Glossar, das Carl Einsteins eigenes theoretisches Vokabular und weitere damit verknüpfte Begriffe beleuchtet wie Autonomie, Formalismus, Funktion, Geste, Halluzination, Kunst, Metamorphose, Primitivismen, Totalität. Mit Beiträgen von: Irene Albers, Philipp Albers, Joyce S. Cheng, Rosa Eidelpes, Carl Einstein, Anselm Franke, Charles W. Haxthausen, Tom Holert, Sven Lütticken, Ulrike Müller, Jenny Nachtigall, David Quigley, Cornelius Reiber, Erhard Schüttpelz, Kerstin Stakemeier, Maria Stavrinaki, Elena Vogman, Zairong Xiang, Sebastian Zeidler. Mit Reproduktionen von Kunstwerken von: Jean (Hans) Arp, Willi Baumeister, Georges Braque, Brassaï, Claude Cahun, Lux T. Feininger, Max Ernst, Florence Henri, Barbara Hepworth, Hannah Höch, Heinrich Hoerle, Paul Klee, Germaine Krull, Helen Levitt, André Masson, Alexandra Povòrina, Gaston-Louis Roux, Kalifala Sidibé, Louis Soutter, Yves Tanguy, Toyen, Jindrich Styrský, Raoul Ubac, Paule Vézelay und andere.

Autorenportrait

Anselm Franke leitet seit 2013 den Bereich Bildende Kunst und Film am Haus der Kulturen der Welt. Er arbeitete als Kurator an den KW Berlin und leitete die Extra City Kunsthal in Antwerpen. Franke promovierte am Goldsmiths College, London.

Weitere Artikel vom Autor "Anselm Franke/Tom Holert"

Alle Artikel anzeigen