Beschreibung
Ernst Blochs Werk "Prinzip Hoffnung" (1954-1959) wurde nicht nur zum geflügelten Wort, sondern zur Pflichtlektüre einer ganzen Generation. Blochs Reden sind leidenschaftlich und bildhaft. In drei Vorträgen (CD 1-3) macht er anschaulich, wie aus dem vorwärtsgerichteten Traum Kritik und Veränderung werden könnte. Auf den CDs 4 und 5 differenziert er seine Positionen gesprächsweise. Dabei stellt die Diskussion mit Theodor W. Adorno zweifellos einen Höhepunkt der damals gepflegten Gesprächskultur dar.
Autorenportrait
ERNST SIMON BLOCH * 8. Juli 1885 in Ludwigshafen am Rhein, gestorben 4. August 1977 in Tübingen, war ein deutscher Philosoph. 1905-1908 Studium der Philosophie, Physik, Germanistik und Musik in München und Würzburg, 1908 Promotion; 1908-1914 Tätigkeit als Privatlehrer und Publizist in Berlin und Heidelberg; Freundschaft mit Georg Simmel und Georg Lukács; 1917-1919 Exil in der Schweiz, Arbeit am Berner Archiv für Sozialwissenschaften; 1920-1933 Tätigkeit als Publizist, Aufenthalte in Berlin, Südfrankreich, Italien, Paris und Nordafrika; 1933 Ausbürgerung und Emigration in die Schweiz; 1934 Teilnahme am Pariser "Kongress der Antifaschisten"; 1936-1938 Aufenthalt in der Tschechoslowakei; 1938 Emigration in die USA, wo er bis1948 lebt; 1948 Professur für Philosophie an der Universität Leipzig; 1953-1956 Herausgeber der "Deutschen Zeitschrift für Philosophie"; 1955 Nationalpreis der Deutschen Demokratischen Republik; 1957 Zwangsemeritierung; nach dem Bau der Mauer kehrte er 1961 von einer Vortragsreise in der Bundesrepublik nicht mehr in die DDR zurück; 1962 Professur für Philosophie an der Universität Tübingen, Ausschluss aus der Ostberliner Akademie der Wissenschaften; 1964 Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes; 1967 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels; 1969 Ehrendoktor der Universität Zagreb; 1970 Ehrenbürgerschaft der Stadt Ludwigshafen; 1975 Ehrendoktor der Pariser Sorbonne und der Universität Tübingen, Ehrenmitglied der Akademie der Künste, Sigmund-Freud-Preis. Die Studentenbewegung begleitete er interessiert und kritisch, zwischen ihm und Rudi Dutschke entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis. Sein "Prinzip Hoffnung" (1954-1959) wurde nicht nur zum geflügelten Wort, sondern zur Pflichtlektüre einer ganzen Generation. Das Werk entfaltet die Kategorie des Noch-nicht-Bewussten, den Vorgriff auf eine bessere Zukunft, der sich zuerst in Träumen, Utopien und künstlerischen Werken ausdrückt. Weitere Veröffentlichungen: Geist der Utopie (1918), Spuren (1930), Subjekt - Objekt (1949).