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Fisch-Mafia

Die Jagd nach den skrupellosen Geschäftemachern auf unseren Weltmeeren

Erschienen am 17.08.2017, 1. Auflage 2017
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593506715
Sprache: Deutsch
Umfang: 339 S., mit Lesebändchen und 16 Seiten Farbfotos
Format (T/L/B): 2.7 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Paten der Fisch-Mafia Das Geschäft mit dem Antarktisdorsch ist illegal - und lukrativ. Genau wie Drogenhandel. Von Polizei und Behörden unbehelligt spült eine Flotte von Piraten-Trawlern ihren Eignern zweistellige Millionenbeträge in die Taschen. Jahr für Jahr - dem 'weißen Gold' sei Dank. Der Umweltorganisation Sea Shepherd ist es gelungen, den Trawler 'Thunder' zu stellen. Bevor dessen Kapitän sein Schiff eigenhändig versenkte, konnte Sea Shepherd noch wichtige Dokumente und Beweise von Bord retten. Die preisgekrönten Journalisten Engdal und Sæter schildern in ihrem Buch 'Fisch Mafia' die dramatischen Ereignisse auf See und nehmen im Anschluss die Spur zu den Eignern des Schiffes auf: Sie führt zum Mafia-Clan Vidal Armadores im spanischen Galicien und endet (vorerst) vor dem obersten Gerichtshof des Landes. Ein atemberaubendes Buch über den Kampf gegen Wirtschaftskriminalität auf hoher See. Für Leser von Günter Wallraff, Hans Leyendecker und Jürgen Roth.

Autorenportrait

Eskil Engdal und Kjetil Sæter sind mehrfach preisgekrönte Journalisten der norwegischen Zeitung Dagens Næringsliv. Die Recherche zu 'Fisch-Mafia' führte sie einmal um die ganze Welt. Sie interviewten unzählige Augenzeugen und Beteiligte und wurden sogar aktiv daran gehindert, mit den Crewmitgliedern eines Piratenschiffs zu sprechen.

Leseprobe

Der Pirat April 2016 Der Regen peitscht gegen die großen Fensterscheiben des Flughafengebäudes. Er steht in der Ankunftshalle und hält ein Schild mit unseren Namen hoch, als würden wir zu einer Konferenz oder einer Safari abgeholt. Er habe seit vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen, sagt er. Nichts unterscheidet ihn von den Taxifahrern, die sich in die kleine Gruppe der Flugpassagiere drängen. Den Namen der Provinzstadt, in der wir eben gelandet sind, sollen wir, so seine Bitte, nicht verraten. "Wer hat euch meine Telefonnummer gegeben?", will er auf dem Weg hinaus zu dem wartenden Auto immer wieder wissen. Er befürchtet eine Falle, befürchtet, dass mit unserer Ankunft die Vergangenheit ans Tageslicht kommen werde. "Diese Typen sind imstande zu töten, nur um ihre Namen und ihren Gewinn zu retten." Der einzige Grund, warum er sich mit uns treffen wollte, ist die Gier, die gleiche Gier, die ihn antrieb, wieder und wieder mit dem Schiff ins Südpolarmeer zu fahren. Dafür, dass er uns seine Geschichte erzählt, verlangt er eine stolze Summe Geld sowie die Zusicherung, dass wir weder ihn noch die Stadt, das Land oder den Kontinent, auf dem wir uns treffen, namentlich nennen. Jeden Morgen kommt er pflichtschuldigst zum Hotel getrottet, zählt Namen und Orte auf, bemüht sich, die Beutezüge auseinanderzuhalten, versucht sich an Details zu erinnern, die im Strom der Vergangenheit verschwunden sind. Er ist weder redegewandt noch sonderlich genau. Manchmal sind die Geschichten wie kräftige Wellen, die sich plötzlich brechen - um träge am Ufer zu verebben. Sobald er mit seiner Geschichte zu Ende ist, hetzt er davon zu einem Job, von dem er lebt, seit er gezwungen wurde, die Thunder zu verlassen und an Land zu gehen. Seine einzigen Freunde scheinen einige Nachbarshunde und ein kleiner Neffe zu sein. Als er damals in Malaysia auf der Thunder anmusterte, wurde das Schiff bereits seit einem Jahr von Interpol gesucht. Im Beiboot, das ihn in der Dunkelheit vom Land zum Ankerplatz der Thunder brachte, hatte er das ungute Gefühl, dass etwas Schreckliches passieren würde. "The Bandit 6" Hobart, Tasmanien, Dezember 2014 Von Hobart aus nimmt Kapitän Peter Hammarstedt am Nachmittag des 3.?Dezember 2014 Kurs auf das "Schattenland", den Ort, der auf keiner Karte verzeichnet ist. Er steuert die MY Bob Barker den Derwent River hinunter hin zur launischen Storm Bay und in einer fünfzehntägigen Seefahrt weiter in die abgeschiedene Hölle mit den schlimmsten Winden und den höchsten Wellen der Weltmeere. Er ist unterwegs ins Nirgendwo. Dort soll er eine Operation der Mafia knacken. Kaum jemand glaubt an einen Erfolg. Die jungenhafte Frisur und der struppige Bartwuchs lassen den schwedisch-amerikanischen Kapitän jünger wirken als seine 30 Jahre. Trotz seines jugendlichen Alters ist er bereits ein Veteran in der militanten Umweltorganisation Sea Shepherd. Das Ziel ist eine Flotte von Schiffen, die illegal Antarktisdorsch fischt, eine Delikatesse aus der Tiefsee, die genauso viel Profit abwirft wie Drogenhandel oder Menschenschmuggel. Die Trawler operieren in einem so extremen und unzugänglichen Gebiet, dass die Chance, sie zu entdecken, verschwindend gering ist. Spürt Hammarstedt die Schiffe auf, will er sie aus dem Südpolarmeer vertreiben, ihr Fischereiequipment vernichten und die Besatzung an die Küstenwache oder Hafenverwaltung ausliefern. Vor seinem Auslaufen aus Hobart, der Hauptstadt von Tasmanien, hat sich Hammarstedt eingehend mit dem Objekt seiner Jagd beschäftigt, hat die Karten mit Positionen studiert, an denen die Flotte illegaler Fischerboote schon früher von Forschungsschiffen und Aufklärungsflugzeugen gesichtet wurde. Er versucht, sich in die Fischer hinein zu versetzen, prüft die Unterwassertopografie und die Bänke, wo der Antarktisdorsch in großer Konzentration vorkommen könnte. Im Rossmeer, das sich wie eine Bucht in die Antarktis erstreckt, gibt es eine Reihe legaler Fischereifahrzeuge. Außerdem wird das Gebiet regelmäßig

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